Die aktuelle Wirtschaftskrise lässt auch die erfolgsverwöhnten Internet-Konzerne nicht ungeschoren. Nachdem die Verantwortlichen des Facebook-Mutterkonzerns Meta bereits im Juli angekündigt hatten, bei Neueinstellungen auf die Bremse zu treten, wird es für die Belegschaft nun noch ungemütlicher. Meta habe begonnen, Personal abzubauen und Teams innerhalb des Konzerns zu verschlanken, berichtete das Wall Street Journal. Wie viele Stellen wegfallen sollen, bleibt Spekulation. Insidern zufolge könnten bis zu zehn Prozent der Jobs im Zuge der Personaleinschnitte gestrichen werden.
Dem WSJ-Bericht zufolge sind Manager bei Meta von der Geschäftsleitung aufgefordert worden, Mitarbeiter in ihren Teams zu identifizieren, die entlassen werden könnten. Der Konzern will den Kandidaten auf der Abschussliste immerhin erlauben, sich innerhalb von 30 Tagen auf offene Stellen im Unternehmen zu bewerben. Klappt das nicht, muss die oder der Betroffene gehen. Neu ist, dass im Zuge der Streichmaßnahmen nicht mehr nur die sogenannten Underperformer, sondern möglicherweise auch andere Mitarbeiter ihren Hut nehmen müssen.
Zuckerberg: Mit weniger Ressourcen mehr erreichen
Gründer und CEO Mark Zuckerberg hatte die Belegschaft zuletzt auf härtere Zeiten eingeschworen. Nach dem ersten Umsatzrückgang in der Firmengeschichte sprach der Manager von einem wirtschaftlichen Abschwung. Um die Krise in den Griff zu bekommen, gelte es, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen.
Wie Meta dreht auch Google an der Personalschraube. Hunderte Stellen in den einzelnen Teams sollen wegfallen. Die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter könnten sich jedoch innerhalb von 90 Tagen auf offene Stellen im Konzern bewerben können, hieß es. Wie Zuckerberg hatte auch Sundar Pichai, CEO der Google-Mutter Alphabet, im Vorfeld an seine Angestellten appelliert, die Produktivität im Konzern müsse deutlich steigen.
Facebook wie Google haben in Boom-Zeiten Fachkräfte in Massen eingestellt und viele neue Jobs geschaffen. Meta beschäftigte Mitte 2022 rund 83.000 Menschen weltweit, fast ein Drittel mehr als ein Jahr zuvor. Bei Alphabet arbeiteten zuletzt etwa 174.000 Menschen, rund ein Fünftel mehr als vor zwölf Monaten.