Besonderheit: Displayport mit Multi-Streaming-Unterstützung
Besonders flexibel sind Sie mit der Anschlussart Displayport. Die Schnittstelle beherrscht ab Version 1.2 die Technik "Multi Stream Transport" (MST), die zwei Konfigurationen erlaubt, um mehrere Monitore gleichzeitig an nur einer Buchse betreiben zu können. Beim sogenannten "Daisy-Chaining" schließen Sie die Monitore in einer Kette hintereinander. Dafür brauchen Sie kompatible Displays: Diese Monitore besitzen einen Displayport-Eingang und einen -Ausgang. Der Anschluss des ersten Monitors erfolgt direkt an das Notebook oder den PC, den zweiten Bildschirm schließen Sie am Ausgang des ersten an. Am zweiten Bildschirm lässt sich noch ein zweiter Screen auf dieselbe Weise anstecken. MST erlaubt es nun, dass der Rechner die zusätzlichen Monitore als separate Anzeigen ansteuern kann.
Die zweite Option, um die MST-Technik von Displayports zu nutzen, ist der Einsatz eines sogenannten MST-Hubs. Diese gibt es, je nach Ausstattungsumfang, ab 60 Euro zu kaufen. Eine große Auswahl an verschiedenen Modellen hat beispielsweise Club 3D unter www.club-3d.com im Portfolio. Der Anschluss dieser MST-Hubs erfolgt an die Ausgabequelle, also den Computer. An den Hub selbst lassen sich dann die zusätzlichen Bildschirme anschließen. Hierbei ist es nicht einmal nötig, dass alle Bildschirme über einen Displayport verfügen, sofern Sie die richtigen Adapter zur Hand haben. Auch die Auflösung der anderen Anzeigen spielt keine entscheidende Rolle. Genau wie bei der ersten Konfiguration lassen sich auch hier alle Anzeigen einzeln ansteuern, als wären sie direkt ans System angebunden.
Ideale Bildschirme für den Multimonitor-Betrieb
Brauchen Sie für den Mehr-Bildschirm-Betrieb zusätzliche Monitore, sollten Sie beim Kauf unbedingt darauf achten, dass die Bildschirme über die Videoeingänge verfügen, die zu Ihrem Rechner passen. Ergonomisch und optisch am empfehlenswertesten sind baugleiche Monitore: Die Displayränder der Geräte sind dann gleich breit und die Modelle lassen sich ganz gerade aneinander ausrichten. Besonders geeignet für den Mehr-Schirm-Betrieb sind Modelle, die viele Hersteller mit "rahmenlos" oder "Edge-to-Edge" bewerben: Diese Bildschirme haben eine sehr schmale Einfassung des Panels, sodass sich der Eindruck einer großen und unterbrechungsfreien Bildfläche einstellt, wenn sie nebeneinander stehen.
Sie können auch aus älteren Monitoren ein Multimonitor-System aufbauen. Passen Rechneranschluss und Displayeingang nicht zusammen, setzen Sie Adapter ein. Hier müssen Sie darauf achten, dass diese nicht zu breit sind und andere Anschlüsse verdecken. Auf den Anschluss eines älteren Monitors per VGA sollten Sie verzichten, selbst wenn sie per Adapter funktioniert. Denn bei hohen Auflösungen ist die Darstellung recht verschwommen und die Farben wirken blasser.
Mehrere Monitore einrichten: So geht's unter Windows 10
Der Anschluss der Bildschirm an den Rechner ist nur der erste Schritt. Erst mit den richtigen Einstellungen in Windows lassen sich die verschiedenen Bildschirme optimal nutzen. Hierfür rufen Sie mit einem Rechtsklick auf eine freie Stelle des Desktops das Kontextmenü auf. Klicken Sie dort auf "Anzeigeneinstellungen", um ins nächsten Fenster "Anzeige anpassen" zu gelangen. Im oberen Teil befinden sich die von Windows erkannten Monitore. Hier müssen alle angeschlossenen Displays auftauchen. Fehlt eine Bildschirm, dann stimmt etwas mit dem Anschluss nicht: Prüfen Sie, ob die Kabel oder die Adapter richtig sitzen.
Jeder Bildschirm erhält von Windows eine Zahl zugewiesen. Da das Betriebssystem aber nicht weiß, wie die Monitore tatsächlich angeordnet sind, müssen Sie das erledigen. Klicken Sie hierfür auf "Identifizieren" - das System blendet die zugewiesene Zahl auf den jeweiligen Bildschirmen ein. Korrigieren Sie dann gegebenenfalls die Anordnung per Drag & Drop. Nummeriert Windows die Displays anders als sie angeordnet sind, lässt sich beispielsweise der Mauszeiger nur in einer Richtung zwischen den Bildschirmen verschieben.
Die nächste Option, "Größe von Text, Apps und anderen Elementen ändern", verändert die Darstellungen der genannten Inhalte, wenn Sie den Schieberegler darunter verstellen. In der Regel ist die standardmäßige Skalierung von 100 Prozent optimal. Haben Sie allerdings Bildschirme mit höheren Auflösungen als 1920 x 1080 Pixel angeschlossen, beispielsweise ein Ultra-HD-Modell (3840 x 2160 Bildpunkte), wird diese Option nützlich. Denn aufgrund der hohen Auflösung schrumpfen auch Schriften und Symbole. Sind Ihnen die angezeigten Inhalte zu klein, lässt sich mit der Skalierung deren Größe erhöhen. Erst nach einer Neuanmeldung von Windows zieht sich die Skalierung durch das ganze System. Einzelne Programme unterstützen die Skalierung allerdings nicht.
Wie Sie die Bildschirmfläche auf die verschiedenen Displays aufteilen, steuern Sie über "Mehrere Anzeigen": "Diese Anzeige erweitern" ist der Standard. Damit werden alle Monitore zu einer großen Anzeigefläche. "Diese Anzeige duplizieren" bringt den gleichen Bildschirminhalt auf beide Displays - das ist zum Beispiel sinnvoll, wenn Sie eine Präsentation über einen Projektor abspielen. Selbstverständlich müssen Sie vorab den korrekten Bildschirm im oberen Bereich anwählen. Mit "Nur auf X anzeigen", wobei X jeweils für die Ziffer des angeschlossenen Monitors steht, beschränken Sie die Anzeige auf den gewählten Monitor.
Mit dem nächsten Eintrag, "Diese Anzeige als Hauptanzeige verwenden", bestimmen Sie den angewählten Monitor als primären Bildschirm: Wenn Sie Programme oder Anwendungen starten, öffnen sich diese immer zuerst auf dieser Anzeige. Bei drei Monitoren ist meist der mittlere als Hauptanzeige sinnvoll.
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Hochkontrast für HDR-Display einstellen
Beherrschen Ihre Displays im Multimonitor-Aufbau bereits den Hochkontrast, lassen sie sich seit dem Herbst-Update 1809 von Windows 10 unter "Windows HD Color" einstellen. Dazu klicken Sie auf "Windows HDR Color-Einstellungen" und überprüfen zuerst, ob Sie das richtige Display ausgewählt haben - etwa "2". Darunter zeigt Windows die HDR-Funktionen an, die der Bildschirm anzeigen kann. Sie erkennen das an einem "Ja" hinter der Funktion - etwa bei "WCG-Apps verwenden". Das Kürzel steht für Wide Color Gamut und bezeichnet den vergrößerten Farbraum, der für Hochkontrast-Bilder nötig ist.
Auch wenn das Display HDR-Funktionen grundsätzlich beherrscht, müssen diese nicht automatisch aktiv gesetzt sein. Die Schaltflächen zeigen Ihnen den aktuellen Status an. Ist etwa "HDR-Videos streamen" ausgeschaltet, ziehen Sie den Schalter auf "Ein". Ein Vorschauvideo macht Ihnen den Unterschied deutlich.
Da Apps wie etwa Netflix die in Windows 10 integrierte Videoplattform für HDR verwenden, lässt sich auch die Filmwiedergabe für das Betriebssystem steuern. Gehen Sie dazu in den Einstellungen auf "Apps -> Wiedergabe" und setzen den Schalter bei "Videos automatisch verarbeiten und verbessern" auf "Ein".
Neben den Einstellungen in Windows müssen Sie die HDR-Anzeige auch im Onscreen-Menü Ihrer Monitore und in den Grafikkarteneinstellungen aktivieren. Beachten Sie dabei, dass Ihnen im Monitor-Menü der Begriff "HDR" wahrscheinlich nicht direkt begegnen wird. Vielmehr geht es hier um den erweiterten Farbraum, der für HDR vorausgesetzt ist. Suchen Sie daher nach "Deep Color" oder ähnlich lautende Begriffe. Auch den Grafikkartentreiber müssen Sie oft manuell nachjustieren, da für HDR Farbtiefen ab 10 Bit nötig sind. Sehen Sie am besten unter "Anzeige -> Auflösung" nach, da sich etwa bei der Systemsteuerung von Nvidia-Karten hier auch die Farbtiefe erhöhen lässt. Dazu wechseln Sie von "Standard" auf "Nvidia-Farbeinstellungen verwenden". Klappt die Signalübertragung nicht auf Anhieb, wechseln Sie unter "Ausgabe-Farbformat" auf das YCbCr-Farbmodell.