Die Zeiten in denen Speicherplatz allein deshalb ein Problem darstellte, weil nicht genügend Festplatten in der entsprechenden Kapazität zur Verfügung standen oder Platten im Terabyte-Bereich unbezahlbar waren, sind definitiv Vergangenheit: Speicherplatz ist billig und reichlich vorhanden. Zwar sind Cloud-Speicher allgegenwärtig und gerade auf sie trifft die Aussage vom "unendlichen Speicherplatz" am besten zu - dennoch ziehen es viele Anwender gerade in kleineren und mittleren Betrieben aber auch engagierte Heimanwender vor, ihre Daten lokal zu speichern.
Nicht zuletzt dadurch haben NAS-Systeme (Network Attached Storage) eine gewisse Omnipräsenz erreicht und sind nahezu überall im Einsatz. Gerade in den letzten Jahren haben sich diese Geräte zudem vom simplen Datenspeicher im Netzwerk hin zu einem Allround-Gerät für eine ganze Reihe von Einsatzszenarien gewandelt. Diese Vielffalt liegt zumeist in der Software begründet, so dass die NAS-Systemen mit umfangreichen Funktionen aufwarten. Wir haben uns auf dem Markt umgeschaut und zeigen welche grundsätzlichen Fähigkeiten Sie heute von einer NAS erwarten sollten und stellen eine Auswahl der Features vor, die Ihnen die verschiedenen Hersteller noch bieten können.
Network Attached Storage (NAS) in der Urform: Es gibt sie natürlich auch noch – die NAS-Geräte, die wirklich nur zum Speichern der Daten im Netzwerk dienen und wie hier auch dann auch nur die grundlegenden aber wichtigen Funktionen bereitstellen.
Moderne NAS-System bieten dem Nutzer schon grundsätzlich eine aufgeräumte und übersichtliche Oberfläche an: Hier die Übersicht über das System einer ReadyNAS 314 von Netgear mit ihrem Betriebssystem ReadyNAS OS 6.2.
Mit einfachem Ablegen von Daten ist es heute nicht mehr getan: Die aktuellen NAS-Systeme erlauben es dem Nutzer spezielle Apps direkt auf dem Gerät zu installieren und zu betreiben
Durch Installation verschiedenster Apps wandeln sich die NAS-Geräte: Vom Datenspeicher werden sie zu richtigen Servern, die wie hier auf der ReadyNAS dann zur Präsentation der eigenen Fotosammlung dienen können.
Häufig setzen die Anbieter – wie hier Synology auf einer sogenannte RackStation – AJAX-gestützte Oberflächen ein, dies es dem Anwender gestatten, Widgets der eingesetzten Apps beliebig auf der Web-Oberfläche im Browser zu platzieren.
. Mehr Funktionalitäten: Die ehemaligen Speichersysteme bekommen von den Anbieter immer mehr Features mitgeliefert, die sie zur Konkurrenz kleiner Server-Systeme werden lassen. Dieses System von Synology kann beispielsweise einen eigenen Mail-Server aufweisen.
Speichersystem oder doch schon Smartphone-Oberfläche? Die Vielfalt der angebotenen Apps und das Aussehen der Benutzerschnittstelle einer modernen NAS (hier das QNAP-eigene Betriebssystem QTS) lässt diese Grenzen etwas verwischen.
Eigene App-Stores der Hersteller bieten den Anwendern eine sehr große Auswahl der unterschiedlichsten Anwendungen, die sie auf ihren NAS-Systemen einsetzen können.
NAS-Systeme werden immer mehr zum Ersatz für kleinere Server: So steht beispielsweise unter dem Synology-OS auch ein Texteditor zur Verfügung.
Von der eigene Cloud in die öffentliche Cloud: NAS-Systeme können mit Hilfe von App schnell mit anderen Online-Speichern verbunden werden.
Standard-Features für ein NAS-System
Grundsätzlich ist eine NAS ein sehr einfaches Gerät: Sie besteht aus einem Gehäuse, in dem eine oder auch mehrere Festplatten stecken, sowie einem Prozessor, eine oder auch mehrere Netzwerkschnittstellen und natürlich einem Betriebssystem, das die Funktionen des Speichersystems im Netzwerk bereitstellt. Ein aktuelles NAS-System sollte ein paar grundsätzliche Features und Fähigkeiten aufweisen. Wir zählen dazu auf jedem Fall:
Die Möglichkeit, Daten sicher mittels SSL-Verschlüsselung anzubieten. Das gilt vor allen Dingen dann, wenn der Zugriff auch von außerhalb des eigenen Netzwerks erfolgen soll.
Eine übersichtliche und leicht zu bedienende Oberfläche: Hier hat sich glücklicherweise in den letzten Jahren viel getan und die von uns betrachteten Systeme boten alle eine übersichtliche Oberfläche für die essentiellen Einstellungen des Systems.
Unterstützung für Anbindung via iSCSI: Ein Feature, das in der Zwischenzeit bei fast allen Mittelklasse-Systemen zu finden ist.
Unterstützung "traditioneller Protokolle" wie FTP und NFS.
Ein gutes Power-Management: Können Festplatten und NAS beispielsweise für bestimmte Zeiten "schlafen gelegt" werden? Gibt es Wake-On-LAN Features? Werden externe USVs unterstützt?
Eine umfangreiche Backup-Unterstützung durch die Software der NAS: Im Idealfall können sowohl die Workstations automatisch auf die NAS replizieren als auch die NAS im Verbund mit einer anderen NAS und/oder Cloud-Speicher entsprechende Sicherungen automatisch fahren.