Desktop-Virtualisierung
"Die Virtualisierung und Infrastrukuren in der Cloud bieten IT-Abteilungen die Möglichkeit, eine flexible und kostengünstige Plattform anzubieten, von der aus die Serviceangebote quer durch die Organisation abgerufen werden können", sagt Roy Illsley, Senior Research Analyst bei der Butler Group. Nachdem die Virtualisierung von Servern und Rechenzentren von vielen Unternehmen bereits umgesetzt wurde, geht die jüngste Entwicklung hin zur Desktop-Virtualisierung. Im Vordergrund steht auch hier die Optimierung der Client-Verwaltung durch die Trennung der logischen Sicht auf die Rechen- und Speicherressourcen von der physikalischen Schicht. Damit lassen sich dieselben Ziele erreichen wie bei der Server-Virtualisierung: Reduzierte Kosten für Hard- und Software und weniger Administrationsaufwand. Allerdings ist der Aufwand in vielen Fällen höher, da die Komplexität aufgrund unterschiedlicher Client-Systeme und verschiedener Standorte sehr hoch sein kann. Nachteilig sind der erhöhte Ressourcenbedarf durch die redundant bereitgestellten Betriebssysteme und die erforderliche Netzkommunikation zur Bedienung der Systeme.
Es gibt eine Vielzahl von Anbietern auf dem Markt: Bei der Access-Virtualisierung sind dies unter anderen Citrix, Microsoft, Hewlett-Packard (HP), Ncomputing und Wyse. Lösungen für den Bereich Anwendungsvirtualisierung wiederum bieten Citrix, Microsoft und VMware Lösungen an, für die Prozess-Virtualsierung VMware, Citrix, Microsoft und Parallels.
Sehr verbreitet ist das Produkt "VMware View" von VMware mit weltweit rund 7.000 Kunden bei über einer Million Plätzen. Es bietet von verschiedensten mobilen Endgeräten einen flexiblen Zugang zur jeweiligen Benutzeroberfläche, zu bestimmten Anwendungen und Daten. Der Hersteller hat darüber hinaus kürzlich mit "View Open Client" einen virtuellen Desktop auf Open-Source-Basis vorgestellt.
Auch Citrix baut seine Präsenz in diesem Markt aus. Der Hersteller verspricht durch den Einsatz seiner Software "XenDesktop 3" mehr Flexibilität und geringere Desktop-Management-Kosten, da die verteilte Prozessorleistung sowohl im Rechenzentrum als auch an den Endgeräten effizienter genutzt werden soll. Gegenüber früheren Versionen sollen damit bis zu doppelt so viele gehostete Virtual-Desktops auf einem Server laufen. Die Besonderheit von XenDesktop: Es bietet nicht nur gehostete Desktops, wobei jeder Desktop in einer virtuellen Maschine im Rechenzentrum läuft. "Mit der Unterstützung für lokale gestreamte Desktops können IT-Administratoren von XenDesktop nun Desktops von denselben Basis-Images streamen und diese lokal an jedem mit dem Netz verbundenen Endgerät ausführen, auf dem das entsprechende Betriebssystem lauffähig ist," heißt es in der Ankündigung.