Materna baut sein Portfolio um IT-Security-Angebote aus und übernimmt den österreichischen IT-Sicherheitsspezialisten Radar Cyber Security. Die Wiener haben das Unternehmen 2011 gegründet und beschäftigen aktuell etwa 110 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Deal ist bereits am 23. September 2022 über die Bühne gegangen. Finanzielle Details wurden nicht bekannt gegeben.
Die Dortmunder haben viel vor mit dem jüngsten Zukauf. "Gemeinsam mit Radar will Materna zu einem der führenden Cyber Security-Anbieter im DACH-Raum werden", heißt es in einer offiziellen Mitteilung zur Akquisition. Radar bietet seinen Kunden auf der Basis seiner Cyber-Security-Plattform den Aufbau eines Security Operations Center (SOC) an - für Privatunternehmen genauso wie für Managed Security Service Provider (MSSP). Darüber hinaus haben die Österreicher nun ein "SOC as a Service" im Angebot - "made in Europe" natürlich. Die Radar-Verantwortlichen verstehen sich als Ende-zu-Ende-Anbieter sowohl für die Ausstattung von SOCs als auch für die Erbringung von SOC-Services. Materna werde die Plattform weiterentwickeln und damit das eigene Cyber Security-Portfolio komplettieren, so die Ankündigung des deutschen IT-Dienstleisters.
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Christian Polster, einer der Gründer von Radar, soll gemeinsam mit Eugenio Carlon die Geschäftsführung beim Security-Spezialisten übernehmen. Carlon leitete bislang bei Materna den Bereich Cyber Security, Polster verantwortete als Chief Portfolio Officer die Weiterentwicklung des Radar-Portfolios. Auch der andere Radar-Gründer Sebastian Michels bleibe in verantwortlicher Position im Unternehmen, hieß es.
Bedarf nach SOC-Diensten steigt
"Mit dem Zukauf stärken wir unsere Lieferfähigkeit in einem langfristigen Wachstumsmarkt, komplettieren unser Portfolio und werden zum End-to-End-Anbieter für Cyber Security Services und Beratung", sagt Martin Wibbe, CEO der Materna-Gruppe. Radar passe gut zur Strategie, Beratung, Services und zunehmend auch eigene Software-Assets anzubieten. Ziel sei es, den Umsatzanteil der Managed Security Services deutlich zu steigern. Angesichts weltweit zunehmender Cyber-Bedrohungen und immer komplexeren Angriffen sehen die Materna-Verantwortlichen einen steigenden Bedarf nach Sicherheitslösungen und dem Ausbau einer starken Cyber Resilience auf Unternehmens- und Behördenseite.
Mit dem Zukauf setzt Materna seine im Frühjahr 2021 gestartete Wachstumsstrategie "Mission 2025" fort. Das Ziel: Den Umsatz der Materna-Gruppe bis zum Jahr 2025 auf über 700 Millionen Euro zu steigern und die Anzahl der Mitarbeitenden weltweit auf über 5.000 zu erhöhen. Die Dortmunder scheinen auf einem guten Weg. In der aktuellen Lünendonk-Liste der führenden mittelständischen Beratungs- und Systemintegrationsunternehmen in Deutschland übernahm Materna die Führung. Für 2021 ermittelten die Marktforscher einen Umsatz von 433 Millionen Euro für Materna, ein Plus von rund 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Belegschaft wuchs im vergangenen Jahr von knapp 2.400 auf fast 2.700 Köpfe.
Im Zusammenhang mit Mission 2025 hat Materna sein Portfolio unter anderem in verschiedene Fokusfelder aufgeteilt: Cyber Security, Journey2Cloud, Enterprise Service Management und Public Sector. Zudem wurden im Verlauf dieses Jahres bereits die Unternehmen TraffGo Road GmbH, Virtual Solution AG und Trebing + Himstedt Prozeßautomation GmbH & Co. KG zugekauft.