Der Wirtschaftsinformatiker Marcus Fienhold kam im Oktober 2019 zur Interhyp Gruppe, Vermittler von privaten Baufinanzierungen, und gehört als Chief Digital Officer (CDO) zum Management Board. Etwa 300 Beschäftigte arbeiten in seinen Digital-, Engineering- und Infrastruktur-Teams. 2016 startete die agile Reise des Unternehmens. Vorher arbeiteten IT-Entwickler und die Business-Abteilung weitgehend unabhängig voneinander: das IT-Team setzte die Konzepte des Business um. Heute entwickeln interdisziplinäre Teams mit agilen Methoden gemeinsam neue Produkte und Lösungen.
Ein neues Bürogebäude erleichtert die Arbeit der agilen Teams: 2017 zog die komplette Anwendungsentwicklung in den Interhyp Campus in unmittelbarer Nähe zum Hauptsitz von Interhyp im Norden Münchens. Dort nutzen die etwa 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund 2.000 Quadratmeter Fläche, um gemeinsam in Sprints an neuen Ideen und Prototypen zu tüfteln. Teams, die vorher in kleinen Büros, manchmal sogar durch Türen voneinander getrennt waren, nutzen jetzt die weitläufigen Räume, um gemeinsam zu arbeiten.
Produktteams und hybride Arbeitsmodelle
Während die Produktentwicklung bereits zu interdisziplinären Teams zusammengefunden hatte, arbeiteten ihre Kollegen der IT-Infrastruktur noch nach dem klassischen Wasserfallansatz. Diese hierarchisch geprägte Projektarbeitsweise löste Fienhold mit dem Ansatz "OneTeam - Digital und Tech aus einer Hand" 2020 in Zusammenarbeit mit den Teamleads auf. Heute organisieren sich auch diese Mitarbeiter in Produktteams und entwickeln in hybriden Arbeitsmodellen. "Es ist wichtig, ein maßgeschneidertes, agiles Konzept zu entwickeln, das zum Unternehmen passt", sagt Fienhold.
Der 41-Jährige rät davon ab, Organisationsmodelle anderer Unternehmen wie Spotify zu kopieren, sondern er plädiert dafür, ein auf das eigene Unternehmen zugeschnittenes Arbeitskonzept zu entwickeln. Agile Teams brauchen eine flexible Arbeitsumgebung und Freiräume sowie Führungskräfte, die agil denken und handeln, davon ist Fienhold überzeugt.
Die Interhyp Gruppe
1999 in München gegründet, entwickelte sich Interhyp über die Jahre zu einem der größten Vermittler von privaten Baufinanzierungen in Deutschland. Über die Plattform Interhyp HOME informieren sich beispielsweise angehende Immobilienbesitzer, zu welchen Konditionen Banken, Versicherungen oder Bausparkassen Kredite anbieten, dort können sie deren Angebote vergleichen. Ergänzt wird das Angebot von Interhyp um persönliche Beratungsgespräche an über 100 Standorten in Deutschland sowie per Video. Jede zehnte Baufinanzierung hierzulande wird über Interhyp abgewickelt.
Mit den Marken Interhyp, die sich an Endkunden richtet, und Prohyp, die sich an über 11.000 Einzelvermittler wendet, hat das Unternehmen 2021 ein Finanzierungsvolumen von 34,2 Milliarden Euro bei seinen über 500 Finanzierungspartnern platziert. Für die Interhyp Gruppe arbeiten etwa 1.700 Beschäftigte. Als Pionier der digitalen Baufinanzierung setzt Interhyp seit mehr als 20 Jahren auf Online-Prozesse, um Immobilienkäufer zu individuelleren und günstigeren Baufinanzierungen zu verhelfen. (kf)