Flughafen Köln Bonn

M2M verbessert die Gepäcklogistik

17.12.2010
Von Anne Bettina Jäger
Mit der Erweiterung der M2M-Kommunikation um eine mobile Komponente, konnte der Flughafen Köln Bonn die Ausfallzeiten bei der Gepäckbeförderung verringern.
Damit der Checkin reibungslos funktioniert ist im Hintergrund eine ausgeklügelte Gepäcklogistik erforderlich.
Damit der Checkin reibungslos funktioniert ist im Hintergrund eine ausgeklügelte Gepäcklogistik erforderlich.
Foto: Köln Bonn Airport

Ein Flughafen ist ein hoch komplexes Konstrukt mit vielen verschiedenen Prozessen zur Beförderung von Personen und Fracht. Dabei erfüllt jeder der zahlreichen Einzelprozesse eine Teilaufgabe in der Passagier- und Frachtbeförderung. Der zeitliche Rahmen für die Beförderung ist sehr eng gesteckt und nicht flexibel. Für den verantwortlichen Betreiber der Gepäcklogistik ist es darum essentiell, die Verfügbarkeit aller Anlagen jederzeit sicherzustellen. Jeder Prozess muss maximal optimiert sein. Störungen müssen sofort erkannt und behoben werden. Hierzu sollen Optimierungspotenziale identifiziert und ausgeschöpft werden.

Störungen direkt an den BlackBerry übertragen

Die Fördertechnik-Anlage, die in der Gepäck-Logistik des Köln Bonn Airport eingesetzt wird, ist hochgradig automatisiert. Die Logistik-Prozesse werden dabei von 13 Siemens Simatic S7-400 gesteuert. Diese Steuerungen sind über Ethernet vernetzt und tauschen Daten untereinander sowie mit dem übergeordneten Leitsystem aus. Das eingesetzte Scada-System im Leitstand ist ein InTouch-System der Firma Wonderware. An dieses Leitsystem werden 7.290 Meldungen aus den Steuerungen übertragen. Das sind etwa Alarme, Warnungen, Statistiken aber auch Betriebs- und Vollmeldungen. Das Leitstand-Personal leitet diese Meldungen wiederum an die verantwortlichen Servicekräfte weiter. Um diese umständliche Kommunikationskette zu vereinfachen suchte man am Flughafen nach einer mobilen Erweiterung des Leitsystems, um so Meldungen und Steuerung künftig direkt von einem mobilenen Endgerät vornehmen zu können.

Um Fehler beim Be- und Entladen eines Großraum-Jets zu vermeiden, steuern die Mitarbeiter die Gepäcklogistik über M2M per Blackberry.
Um Fehler beim Be- und Entladen eines Großraum-Jets zu vermeiden, steuern die Mitarbeiter die Gepäcklogistik über M2M per Blackberry.
Foto: Köln Bonn Airport

Das Airport-Managment entschied sich dabei für die Lösung der Hamburger Schad GmbH. Das im November 2007 gegründete Unternehmen hat sich auf das mobile Bedienen und Beobachten von Maschinen- und Anlagensteuerungen spezialisiert. Das von den Hamburgern entwickelte Extend 7000 nutzt dazu öffentliche Funknetze und ermöglicht den mobilen Zugriff auf die Steuerungssysteme von Industrie- und Logistikanlagen sowie Haus- und Gebäudetechnik.

Auf dem Flughafen Köln Bonn dient Extend 7000 als mobile Erweiterung des Leitsystems. Über die Plattform werden die Meldungen aus den Steuerungen direkt an die verantwortlichen Service-Kräfte zu übertragen.