Übersichtlich: SmoothWall Express
Das SmoothWall-Projekt gibt es bereits seit dem Jahr 2000. Entsprechend groß ist die Reputation der Software, die immerhin die ebenfalls hier vorgestellten Projekte IPCop und Endian Firewall hervorgebracht hat. Ganz im Fokus steht bei SmoothWall die Nutzerfreundlichkeit, denn als die erste Version der Distribution erschien, erforderte die Einrichtung eines Linux-Routers noch einiges an Netzwerkkenntnissen. Demgegenüber kann SmoothWall auch von Laien komfortabel eingerichtet werden, ohne an Funktionalität zu verlieren.
Die Installation verläuft ganz ähnlich wie bei Endian und IPCop - wieder wird vor dem vollständigen und unwiderruflichen Datenverlust auf der Festplatte gewarnt, und wieder müssen fast nur die Netzwerkschnittstellen GREEN für das interne und RED für das externe Netz konfiguriert werden. Eine weitergehende Vertrautheit mit der Terminologie ist nicht erforderlich. Abschließend erhält man den Hinweis, dass das System nach einem Neustart unter http://<GREEN>:81 oder https://<GREEN>:441 zu erreichen ist. Über die dort zu findende Weboberfläche erfolgt dann die eigentliche Konfiguration.
- SmoothWall
Warnung: SmoothWall warnt den Nutzer schon vor dem Start des eigentlichen Betriebssystems, dass er die Daten auf seiner Festplatte verlieren wird. - SmoothWall
Einfach: Die Installation erfolgt über ein simples ncurses-Interface, das auch Einsteiger meistern können. - SmoothWall
Wiederholung: Noch einmal und noch deutlich warnt SmoothWall vor dem Datenverlust. Die Linux-Distribution fordert den gesamten Festplattenplatz für sich ein. - SmoothWall
Zügig: Die Installation selbst erfolgt ohne große Umstände und auch ohne Eingriffe des Benutzers. Danach müssen nur noch wenige Parameter eingestellt werden. - SmoothWall
Praktisch: Hat man die Daten einer früheren Installation gesichert, so kann man diese hier ohne Umwege wieder einspielen. - SmoothWall
Benutzerfreundlich: Je nachdem, von welcher Seite man an die Findung der optimalen Firewall-Regeln herangehen möchte, bietet SmoothWall verschiedene Profile. - SmoothWall
Konnektivität: Wie bei den meisten anderen Firewall-Distributionen auch richtet man bei SmoothWall die Netzwerkkarten direkt im Zuge der Installation ein. - SmoothWall
Neustart: Nach dem Abschluss der Installation präsentiert sich das jungfräuliche System mit einem schlichten Login-Prompt. Hier gibt es nicht mehr zu tun. - SmoothWall
Fernwartung: Unter der zuvor vergebenen GREEN-Adresse kann man durch Port 81 auf das Webinterface zugreifen. - SmoothWall
Für Fans: SmoothWall bietet auch die Möglichkeit an, ein Profil zu erstellen. Davor hat wohl noch kein Firewall-Hersteller "Fun Stuff" zum Thema Firewall angeboten. - SmoothWall
Tiefgreifend: SmoothWall glänzt insbesondere durch seine vielfältigen Statistiken und die Menge der gesammelten Daten. So behält man stets den Überblick. - SmoothWall
Einfallstore: Der Dienstüberblick zeigt, welche Server gerade laufen, welche potentiellen Schwachstellen also beim Schutz des Netzes beachtet werden müssen. - SmoothWall
Mächtig: Ein weiteres herausragendes Feature von SmoothWall sind die QoS-Funktionen. Auch gut zu sehen: Das Interface mit Kombination aus Dropdown und Tabs. - SmoothWall
Sicher: Dank integrierten VPN-Schnittstellen kann SmoothWall auch komplett verschlüsselt kommunizieren und dabei das Netzwerk über das Internet erweitern. - SmoothWall
Restriktiv: Selbst mit der Standardeinstellung blockierte SmoothWall die DNS-Anfragen unseres Testrechners. Hier muss man also eventuell von Hand nachfeilen.
SmoothWall Express hat sich hier stark von seinen Ursprüngen aus weiterentwickelt und steht trotz der erfolgten Abspaltungen als gleichwertige Konkurrenz neben IPCop und Endian. Das System bringt viele mächtige Werkzeuge mit, und neben Grundfunktionen wie DHCP oder Dynamic DNS findet man zum Beispiel auch VPN-Unterstützung und Virenschutz. Besonders hervorzuheben sind zudem die umfangreichen Statusinformationen, die auch vielfältig grafisch aufbereitet werden. Die Oberfläche selbst bedient sich ähnlich wie bei der Konkurrenz, unterscheidet sich aber hie und da, zum Beispiel in der sehr praktischen Kombination aus Drop-Down-Menü- und Tab-Bedienung.
Zu erwähnen ist darüber hinaus, dass SmoothWall im Gegensatz zu IPCop und Endian einige vorkonfigurierte Abwehrprofile mitbringt, die während der Installation ausgewählt werden können. Diese sind zum Teil sehr restriktiv - in der Standardeinstellung blockierte die Firewall zum Beispiel die DNS-Anfragen unseres Testrechners. Je nach Herangehensweise kann man dies als Arbeitserleichterung oder als Problem auffassen. Dankenswerterweise stehen aber umfangreiche Logs zum Abruf bereit, in denen auch die so blockierten Pakete aufgeführt sind.
Wenn man die Oberfläche als ästhetisch ansprechend empfindet, so macht SmoothWall einen sehr guten Eindruck und bleibt beileibe nicht hinter den anderen Mitgliedern des Stammbaums zurück. Wie auch bei IPCop und Endian sollte man sorgfältig prüfen, welche Funktionen welche Distribution mitbringt und wie sie sich bedienen lässt, denn die Gemeinsamkeiten sind viel größer als die Unterschiede.
In der Ankündigung zu Smoothwall Express 3.1 ist zu lesen, dass eine Installation unter den Hypervisoren KVM, VirtualBox, VMware, Microsoft Hyper-V nd Xen unterstützt ist. Das gilt auch für die Standard-virtio-Treiber.