Freiberufler

Lieber frei und selbstbestimmt

18.12.2013
Von 
Karen Funk ist freie IT-Fachjournalistin und Autorin. Bis Mai 2024 war sie Redakteurin beim CIO-Magazin und der COMPUTERWOCHE (von Foundry/IDG). Zudem leitete sie 17 Jahre lang den renommierten IT-Wettbewerb CIO des Jahres. Funk setzt sich seit vielen Jahren für mehr Frauen in der IT und für digitale Bildung ein. 2024 erschien ihr Buch "Hack the world a better place: So gestalten Unternehmen die Zukunft", das sie mit Julia Freudenberg, Geschäftsführerin der Hacker School, zum Thema Corporate Volunteering geschrieben hat.
Selbständige IT-Profis sind gerne Freiberufler und können sich eine Rückkehr zur Festanstellung nicht vorstellen. Nur ein Fünftel ist notgedrungen Freelancer – weil es keinen passenden Job gab.

Wer einmal freiberuflich arbeitet, hat offenbar wenig Lust, in eine Festanstellung zurückzukehren. Diese Erkenntnis legt die jüngste Studie des IT-Personaldienstleisters Solcom nahe, der die Abonnenten seines Online-Magazins zu ihrer Selbständigkeit und Arbeitsweise befragt hat. Die überwältigende Mehrheit der in der IT tätigen Freiberufler (92 Prozent) ist demnach zufrieden mit ihrer Selbständigkeit. Lediglich acht Prozent äußerten sich negativ. So können sich auch nur fünf Prozent vorstellen, wieder ein festes Arbeitsverhältnis einzugehen. „Eventuell“ gaben 28 Prozent der Befragten an und 67 Prozent schlossen diese Alternative kategorisch aus.

Nichts geht über die Freiheit - finden IT-Freiberufler.
Nichts geht über die Freiheit - finden IT-Freiberufler.
Foto: majoka - Fotolia.com

Viele Freiberufler haben vor ihrer Selbständigkeit Erfahrungen in Festanstellungen gesammelt: 43 Prozent der Studienteilnehmer war über zehn Jahre in einem festen Job, 22 Prozent zwischen fünf und zehn Jahren und rund 27 Prozent kann auf ein bis fünf Jahre Festangestelltenverhältnis zurückblicken. Nur knapp neun Prozent bringt weniger als ein Jahr Arbeitnehmererfahrung mit.

Die große Freiheit

Solcom fragte die Freiberufler auch, warum sie die Selbständigkeit gewählt haben. Während ein Fünftel angab, keine Festanstellung gefunden zu haben, hat sich die Mehrheit aus freien Stücken und aufgrund folgender Gründe für die Freiberuflichkeit entschieden: Die meisten wollen selbstbestimmt arbeiten (73 Prozent), schätzen flexible Arbeitszeiten (63 Prozent), versprechen sich ein höheres Einkommen (60 Prozent) und mehr Abwechslung im Job (53 Prozent).

Für die Kundenakquise benutzen 78 Prozent bevorzugt Projektportale und Business-Netzwerke. Über persönliche Empfehlungen kommen zudem 74 Prozent an Aufträge. 72 Prozent setzen auch auf Projektdienstleister und –Agenturen. Eine geringere Rolle bei der Kundenakquise spielen die eigene Homepage (15 Prozent), Vorträge oder Teilnahme an Messen (zehn Prozent) oder Werbung (knapp drei Prozent).

Xing ist King

Das mit Abstand meist genutzte Business-Portal unter Freiberuflern ist Xing: 90 Prozent gaben an, hier ihre Kontakte zu pflegen und nach Aufträgen zu suchen. Freelancermap wird an zweiter Stelle von 31 Prozent der Befragten genannt, gefolgt von Freelance mit 30 Prozent. Die aus den USA stammende Plattform LinkedIn wird von knapp 26 Prozent der Freiberufler genutzt, Projektwerk von rund 24 Prozent.

Die komplette Marktstudie „Der Weg in die Freiberuflichkeit“ steht hier zum Download bereit.

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