Mobile Enterprise

Interview mit Jan Dreßler

Leichte Bedienbarkeit hilft der mobilen Instandhaltung

04.02.2013
Von Ima Buxton

CW: Wie können mobile Lösungen konkret zu einer höheren Qualität in der Instandhaltung führen?

Dreßler: Ein klassischer Anwendungsbereich liegt in Unternehmen, die SAP im Einsatz haben. Im Normalfall erhalten die Mitarbeiter Aufträge aus dem SAP-System, führen diese aus und melden dem System dann ihre Einsatzzeiten und die verwendeten Ersatzteile. Die eigentliche Dokumentation des Auftrages, also Informationen über die durchgeführten Arbeiten, nehmen viele dann jedoch in Excel-Dateien vor und kreieren damit ein Schattensystem. Kommen mobile Geräte zum Einsatz, können darüberdie Auftragsdaten direkt aus dem SAP-System empfangen und umgekehrt alle Arbeitsnachweise eingepflegt werden. Auf diese Weise fließen alle Daten in ein einheitliches System, und der Instandhaltungsmitarbeiter muss nicht zusätzliche Bürozeit für die Dokumentation aufbringen.

"Geräte, die gut zu bedienen sind, werden gekauft."


Typisch ist auch folgendes Beispiel: Eines großes Unternehmen hinterlegte auf dem sehr weitläufigen Firmengelände interne Service-Aufträge für seine Mitarbeiter an einer zentralen Stelle. Das bedeutete für die Mitarbeiter einen hohen Zeitaufwand für die Fahrten zur Planungsstelle und wieder zum Einsatzort. Die Dokumentation erfolgte nach dem Service-Einsatz am PC im Büro. Mit der Implementierung einer mobilen Instandhaltungslösung installierte das Unternehmen mobile Hotspots auf dem gesamten Gelände, die die Mitarbeiter praktisch auf dem Weg zur Einsatzstelle anfahren können. Dort lassen sich nun die Aufträge herunterladen, die Dokumentation erfolgt seitdem direkt in der Instandhaltungslösung.

CW: Welche Funktionen muss eine mobile Instandhaltungslösung vor diesem Hintergrund bieten?

Dreßler: In erster Linie muss die Anwendung leicht bedienbar sein. Wie wichtig das heutzutage ist, hat Apple uns gezeigt. Geräte, die gut zu bedienen sind, werden gekauft, andere bleiben liegen. Dasselbe gilt für die Software.
Darüber hinaus muss eine mobile Lösung gängige Techniken unterstützen, wie etwa WLAN, aber auch RFID und Barcode, ohne die die Instandhaltung heute nicht mehr denkbar ist. Auch Funktionen wie Fotografie, Sprachaufzeichnung, Skizzenanfertigung und die Darstellung von PDFs – etwa von Handbüchern – sind unerlässlich. Außerdem sollte die Lösung ausbaufähig sein hinsichtlich neuer Trends wie Sprachsteuerung und Augmented Reality.