Kernel-Based Virtual Machine (KVM) ist der in Linux integrierte Hypervisor, der sich unter anderem durch einen besonders geringen Overhead - das heißt durch die Virtualisierung geht kaum Leistung verloren - auszeichnet. Bislang funktioniert KVM aber leider nur mit Prozessoren von Intel und AMD.
Jim Wasko, Director des Linux Technology Center der IBM, hat nun in einem exklusiven Interview mit "ZDNet" bestätigt, dass die Portierung von KVM auf Power sehr gute Fortschritte macht. "Das läuft im Labor schon, das Technology Center hat es intern für die Entwicklung benutzt und wir schieben Patches upstream", so Wasko.
KVM auf Power sei "nicht länger ein Experiment", so Wasko weiter. "Der Code ist jetzt auf Engineering-Qualitäts-Level, also ist 2014 ein vernünftiges Ziel für ein Erscheinen in Linux-Distributionen." Quellen bei Red Hat und Suse, den beiden führenden Linux-Anbieters für IBMs Power-Server, haben gegenüber "ZDNet" bestätigt, dass sie KVM in ihre entsprechenden Linux-Distributionen für Unternehmen aufnehmen werden.
"KVM wird der Industriestandard-Hypervisor werden", ist sich IBM-Manager Vasco sicher. Hinter KVM steht mit der neu reformierten Open Virtualization Alliance eine breite Allianz von mehr als 250 Unternehmen, darunter neben AMD und Intel auch Dell und HP. Das bedeutet in den kommenden Jahren mehr Konkurrenz für andere Hypervisors wie Citrix XenServer, Microsoft Azure und VMware ESX speziell auf höherwertigen Servern.