Heutige VDI-Lösungen (Virtual Desktop Infrastructure) bieten ein realistisches Desktop-Erlebnis und lassen den Benutzer schnell vergessen, dass sein Desktop inzwischen nur noch virtuell im Data Center existiert. Zudem lassen sich VDI-Lösungen – eine robuste virtuelle Infrastruktur vorausgesetzt –inzwischen vergleichsweise schnell implementieren. Doch wie sieht es mit den Kosten aus?
Ab wann lohnt sich Desktop-Virtualisierung?
Nutzen Unternehmen eine bestehende RZ-Infrastruktur für den Aufbau einer Zero Client VDI-Lösung, können sie schon ab 20 bis 25 migrierten Desktops einen Return in Investment (ROI) erwarten. Oberhalb dieser Schwelle steigt der Wert der Einsparungen schnell an, so Darren Schoen, Director of Technology Infrastructure am Broward Center for the Performing Arts.
Beim Umstieg von Desktops auf eine Zero Client-basierte VDI-Lösung sind es insbesondere fünf Faktoren, die zu Kosteneinsparungen führen können:
1) Hardwareausfälle: Klassische Desktops besitzen im Gegensatz zu Zero-Clients viele potentiell defektanfällige Hardware-Komponenten. Je älter ein Desktop ist, umso größer ist die Gefahr, dass einzelne Komponenten ausfallen. Steht ein Rechner still, kann der Benutzer nicht mehr arbeiten. Zudem müssen Servicemitarbeiter wertvolle Zeit investieren, um einzelne Desktops wieder zum Laufen zu bringen. Die Kosten summieren sich schnell. Eine Zero-Client basierte VDI-Infrastruktur ist weit weniger anfällig.
2) Upgrade-Kosten: Wer jemals eine VDI-Infrastruktur gemanaged hat, weiß, dass ein Prozessorupgrade oder eine Speichererweiterung für einen einzelnen virtuellen Desktop kaum mehr als ein paar Mausklicks benötigt – zumindest, solange die Ressourcen auf dem gleichen Host liegen. Vergleicht man das mit den Umständen, die ein Hardware-Upgrade bei klassischen Desktop-Rechnern bereitet, wird schnell klar, was hier an Manpower und Beschaffungskosten für Hardwarekomponenten eingespart werden kann.
3) Verwaltung und Support von End Usern: Mit VDI sind die Zeiten, in denen man sich über eine Unzahl von Clients mit einem physischen Desktop verbinden musste, vorbei. Virtuelle Desktops werden genau wie virtuelle Server verwaltet. Man muss lediglich die Hypervisor-Konsole öffnen und kann sofort loslegen. Administratoren können auf die Boot-Sequenz jedes beliebigen Desktops bequem von ihrem Büro aus zugreifen. Probleme können so in Minuten statt Stunden gelöst werden. Der Support kann wertvolle Arbeitszeit einsparen.
4) Skalierbarkeit: Sofern ein Unternehmen keine fertig konfigurierten ungenutzten Desktops auf Vorrat hält, kann die Einrichtung eines neuen Arbeitsplatzes schnell einige Stunden in Anspruch nehmen. Ein neuer virtueller Desktop hingegen ist in weniger als einer Stunde aufgesetzt. Hier muss lediglich ein Template mit den passenden Apps bereitgestellt werden. Umbenennen, zur Umgebung hinzufügen und die virtuelle Maschine mit dem Zero Client unter dem Schreibtisch des neuen Arbeitnehmers verbinden - und schon ist ein neuer Arbeitsplatz eingerichtet. Auch größere Mengen an Desktops lassen sich so flexibel und zeitnah zur Verfügung stellen. Auch hier gilt: Weniger Arbeitszeit gleich geringere Kosten.
5) Geschwindigkeit und Performance: Mit VDI findet ein Großteil des Network-Traffic innerhalb des Data Centers statt. Der einzige Datenfluss, den ein Zero Client verursacht, ist I/O-Traffic. Öffnet ein User beispielsweise eine 1GB-Datei auf einem Fileserver, fließt der Traffic direkt durch das Netz des Rechenzentrums. Für die Anwender bedeutet das einen deutlichen Performance-Gewinn und zudem eine deutlich reduzierte Netzwerk Latenzzeit. Da viele Hypervisor Speicher- und Prozessorressourcen besser managen als einfache Desktops, kann der User auch hier mit einer besseren Performance rechnen. Im Ergebnis verbessert sich auch hier die Leistung, so dass Benutzer für dieselbe Tätigkeit weniger ihrer teuren Arbeitszeit benötigen.
Dieser Artikel basiert auf „Five Tips to Virtual Desktop ROI“ unserer Schwesterpublikation CIO.com.