Körpersprache

Körpersprache

11.12.2000

Wenn Sie sich grundsätzlich nicht sicher sind wie Sie wirken, üben Sie den Ernstfall. Ein Freund hört sicher gerne einmal oder auch zweimal zu und gibt Ihnen anschließend ein Feedback, ob Sie sich gekratzt haben, vergessen haben zu lächeln oder „dummes Zeug“ geredet haben.

An dieser Stelle möchten wir jedoch darauf hinweisen, dass man die Körpersprache nicht überbewerten sollte. Nicht alle Bewegungen lassen sich eindeutig interpretieren.
Gesten der Anspannung können positiv oder negativ “beladen” sein; Gesten der Automanipulation (Hand streicht übers Kinn, Finger berühren die Schläfe u.Ä.) können Zeichen für Nervosität oder Selbstvergewisserung sein.

Körpersprachliche Äußerungen sind sehr stark an das individuelle Temperament, die Mentalität, den Nationalcharakter u.Ä. gebunden. Die sehr unterschiedliche Deutung bestimmter Gesten und Haltungen, ja ein zum Teil ganz verschiedenes Verhältnis zur Körperlichkeit überhaupt - zum Beispiel bei Begrüßungsritualen - spielt dabei eine Rolle.
Auch zu der Frage, was überflüssiges Gestikulieren beim Reden sei, würden ein Sizilianer und ein Friese wahrscheinlich sehr unterschiedliche Antworten geben.

Körperliche Aussagen sollten zudem immer in Verbindung mit dem gesprochenen Wort gesehen werden.
Es ist sicherlich auch nicht sinnvoll, Gesten zu trainieren. Einstudierte Gesten wirken künstlich und affektiert.
Gefährlich wird es auch, wenn man sich ständig beobachtet und währenddessen das eigentliche Ziel aus den Augen verliert, nämlich den Interviewer und das Unternehmen.