IBM und SAP arbeiten zusammen

KI-Lösungen für Konsumgüter- und Einzelhandelsbranche

12.01.2024
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
IBM und SAP wollen gemeinsam KI-gestützte Lösungen für die Konsumgüterindustrie und den Einzelhandel entwickeln.
Das Retail-Management soll mit generativer KI smarter werden.
Das Retail-Management soll mit generativer KI smarter werden.
Foto: panuwat phimpha - shutterstock.com

Effizientere Lieferketten, verbesserte Finanzprozesse, Unterstützung für den Vertrieb sowie verbesserte Dienstleitungen, das wollen IBM und SAP mithilfe generative KI erreichen. Grundlage dafür ist nach Angaben der beiden Partner das gemeinsame Know-how sowie die abgeschlossene Integration von watsonx in SAP-Lösungen.

KI für den Handel

Der Fokus liegt dabei darauf, die Komplexität der Geschäftsprozesse in der Distribution und das Produktportfolio-Management zu adressieren. Hierzu arbeiten IBM Consulting und SAP bereits mit Anwendern aus der Konsumgüterindustrie auf der ganzen Welt zusammen, um spezifische Anforderungen zu sammeln und sichere und skalierbare KI-Lösungen zu entwickeln. Diese werden dann in SAPs Direct-Distribution-Lösung integriert.

IBM und SAP wollen watsonx in die Direct-Distribution-Lösung von SAP integrieren.
IBM und SAP wollen watsonx in die Direct-Distribution-Lösung von SAP integrieren.
Foto: IBM

Mit den neu entwickelten Lösungen sollen Unternehmen der Konsumgüterindustrie sowie Groß- und Einzelhändler ihre Sortimente auf Ladenebene effizienter verwalten, die Produktverteilung verbessern und den Umsatz steigern können:

  • Transportplanung und Ausführung

IBM plant, externe Daten wie Wetter, Verkehr und lokale Ereignisse in SAPs Direct-Distribution-Lösung einzuspeisen. KI soll dann für Unternehmen der Konsumgüterindustrie optimale Lieferrouten für ihre Filialen ermitteln. Auf diese Weise sollen sowohl Kosten als auch die CO2-Bilanz gesenkt werden. Echtzeit-Updates könnten den Fahrern zudem Informationen zur Verfügung stellen, damit sie ihre Routen an die örtlichen Gegebenheiten anpassen.

  • Sortimente in den Filialen

Mit Hilfe von KI und generativer KI sollen die Sortimente auf Filialebene besser geplant werden. Grundlage hierzu könnten Daten zu der Sortimentsentwicklung wie etwa die Marktdynamik der einzelnen Filialen, frühere Verkaufsmuster, die erwartete Nachfrage oder der aktuelle Produktmix sein. Ziel ist es, dass die Lösungen in der Lage sind, spezifische Produktempfehlungen auszusprechen und eine Vorausplanung vorzunehmen.

  • Auftragsabwicklung

Die Komplexität der direkten Filialbelieferung verhindert oft eine automatische Abwicklung von Transaktionen. Deshalb wollen IBM und SAP Lösungen entwickeln, die mithilfe von Automatisierung und intelligenten Workflows proaktiv für betriebliche Effizienz sorgen. Zudem soll so die Abwicklungsgenauigkeit erhöht werden. Dazu will man KI in die Last-Mile-Distributionskomponente für SAP Direct Distribution integrieren.

SAP BTP als Basis

IBM Consulting plant, diese Lösungen auf der SAP Business Technology Platform (SAP BTP) aufzubauen. Um dies zu realisieren, wird watsonx über APIs integriert. Lagerplaner, Mitarbeiter in der Auslieferung und Kundenvertreter können dann, so die beiden Partner, mit dem watsonx-Assistenten Chatbots erstellen.