Der amerikanische Schauspieler Val Kilmer kann auf eine lange Bühnen- und Filmkarriere zurückblicken. Bekannt wurde er unter anderem durch Filme wie "Top Secret!" (1984), "Batman Forever" (1995) und an der Seite von Tom Cruise als Fluglehrer Pete Maverick in dem Blockbuster "Top Gun" (1986). Letzterer Streifen wurde in diesem Jahr mit "Top Gun: Maverick" fortgesetzt und sorgte unter anderem auf dem Filmfestival von Cannes für Furore. Neben Hauptdarsteller Tom Cruise ist auch Val Kilmer zu diesem Anlass wieder auf der großen Leinwand zu sehen.
Im Jahr 2017 war der Hollywood-Star mit einer Meldung an die Öffentlichkeit gegangen, die seine Karriere überschattete: er sei 2015 an Kehlkopfkrebs erkrankt, von der Krankheit jedoch mittlerweile geheilt. Seit dieser Zeit kämpfte er mit den Folgen der Krankheit und der Behandlungen. In seinen 2020 erschienenen Memoiren "I'm Your Huckleberry" scherzte Kilmer, er habe weniger einen Frosch im Hals als vielmehr einen "Büffel". Er sagte: "Das Sprechen, einst meine Freude und mein Lebenselixier, ist zu einem stündlichen Kampf geworden."
KI lernt mit Stimme aus der Retorte
Im Jahr 2020 wandte sich Kilmer daher an das britische Softwareunternehmen Sonantic mit der Frage, ob es möglich wäre, ein digitales Modell seiner Stimme zu generieren. Das Unternehmen sagte zu und begann möglichst viele alte Audioaufnahmen des Schauspielers zu sammeln, um mit den Daten eine Künstliche Intelligenz zu trainieren. "Zunächst bereinigten wir das Audiomaterial und entfernten sorgfältig Hintergrundgeräusche, ohne den Sprachinhalt zu zerstören. Anschließend erstellten wir aus dem Audiomaterial Transkripte und fügten Audio und Text in kurzen Abschnitten zusammen. Die Voice Engine begann dann mit dem Training des Modells mit den resultierenden Daten - etwa zehn Mal weniger Daten, als wir in einem normalen Projekt verwendet hätten", erklärt Sonatic die Vorgehensweise.
Da die Menge des vorhandenen Audiomaterials für ein perfektes Ergebnis relativ gering war, entschloss sich die Softwareschmiede neue Algorithmen zu erforschen und zu implementieren. Das Ergebnis waren mehr als 40 unterschiedliche Stimmodelle, aus denen das beste ausgewählt wurde. Kilmer selbst erzählt in der folgenden Audiodatei mit seiner neuen/alten Stimme über diese Geschichte:
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