OpenAI zieht den vor rund einem Jahr ins Leben gerufenen Plugins für ChatGPT den Stecker. Mit Hilfe der Plugins ließ sich ChatGPT einfach ohne viel Wissen an die persönlichen Bedürfnisse anpassen. Wer künftig ChatGPT personalisieren will, muss zu den GPTs greifen.
Denn "aufgrund der Akzeptanz von GPTs sowohl bei den Nutzern als auch bei den Entwicklern haben wir beschlossen, die Beta-Version des Plugins zu beenden", wie bei OpenAI zu lesen ist. Mit GPTs lassen sich, vereinfacht ausgedrückt, personalisierte beziehungsweise spezialisierte ChatGPT-Bots selbst programmieren oder im GPT Store beziehen.
Aus für Plugins
Ab dem 19. März, so teilt OpenAI auf einer seiner Support-Seiten mit, lassen sich bei neuen Unterhaltungen mit ChatGPT keine Plugins mehr nutzen. Und ab 4. April können auch bestehende Chats mit der KI nicht mehr fortgesetzt werden, wenn Plugins involviert sind. Anwender sollen dann, so OpenAI, anstelle des Plugins den passenden GPT nutzen, den sie allerdings selbst im GPT Store suchen müssen.
Damit haben die Plugins gerade mal eine Lebenszeit von einem Jahr erreicht. Im März 2023 hatte OpenAI die Plugins angekündigt, da "sie eine große Bandbreite an möglichen Anwendungsfällen erschließen" würden. Zudem so die Company weiter, wolle "man eine Gemeinschaft aufbauen, die die Zukunft des Paradigmas der Mensch-KI-Interaktion mitgestaltet".
Ein Jahr ChatGPT Plugins
Sehr schnell fand OpenAI damals fast 70 Partner, die entsprechende Plugins offerierten. Darunter namhafte Anbieter wie Expedia, FiscalNote, Instacart, KAYAK, Klarna, Milo, OpenTable, Shopify, Slack, Speak, Wolfram Alpha oder Zapier. Mit Hilfe der Plugins konnte ChatGPT etwa aktuelle Informationen im Internet suchen, lokale Dateien durchsuchen oder Spezialaufgaben übernehmen.
Nutzen konnten die Plugins allerdings nur die Bezieher der kostenpflichtigen ChatGPT-Plus-Version. Zudem gab es noch eine weitere Einschränkung: Pro Konversation mit ChatGPT konnten maximal drei Plugins aktiv sein. Trotz dieser Einschränkungen entstanden binnen Jahresfrist mehr als 1.000 Plugins für ChatGPT.
Fehlte der Erfolg?
Doch mehr als 1.000 Plugins scheinen OpenAI zu wenig zu sein. So ist auf der entsprechenden Support-Seite zu lesen, dass "der Store während der Beta-Phase der Plugins etwas mehr als 1.000 Plugins im Angebot hatte. Der GPT-Store hat bereits Hunderttausende von GPTs, die sich auf Kategorien wie Schreiben, Produktivität, Programmierung, Bildung und mehr verteilen. Wir hoffen, Sie sind genauso gespannt auf die Zukunft der GPTs wie wir. Dies ist erst der Anfang und wir haben noch viel mehr vor!"
Mit GPTs zum eigenen App-Ökosystem?
Mit dem GPT Store startete OpenAI im Januar den Versuch ein eigenes Ökosystem rund um KI zu etablieren. Ähnlich wie bei Apple und Google sollte ein App Store mit Tausenden oder gar Hundertausenden an KI-Apps entstehen, der Nutzung sich die Entwickler monetär vergüten lassen können. Doch auf ein entsprechendes Vergütungs- und Bezahlprogramm warten die Entwickler noch immer.
Ferner habe man mit der Einführung von GPTs und dem GPT Store viele Verbesserungen vornehmen können, um die die Plugin-Nutzer gebeten hätten. Zudem hätten GPTs jetzt nicht nur die gleichen Funktionen wie Plugins, sondern würde viele zusätzliche neue Funktionen bieten. Interessierte, die selbst GPTs bauen wollen, verweist OpenAI auf die folgende Seite.