Die Stimmung ist nicht schlecht", versucht Geco-Vorstand Günter Hilger erst gar keinen Pessimismus aufkommen zu lassen. Immer noch herrsche Zuversicht am Markt, und es gebe Anzeichen für stärkeren Aufwind ab dem dritten Quartal.
Die Beraterstundensätze, im letzten Quartal 2012 noch eindrucksvoll um 10,5 Prozent gestiegen, konnten das Jahreshoch im aktuellen Berichtsquartal 2013 nicht ganz halten. Mit einem Wert von 112 Punkten gaben sie gegenüber dem vierten Quartal 2012 um knapp drei Prozent nach. Gegenüber dem Vergleichszeitraum 2012 (117) sanken sie um gut vier Prozent. "Die meisten freiberuflichen Berater können sich trotzdem freuen", meint Hilger. Das Niveau der Stundensätze, vor allem in den neuen Themen, sei weiterhin hoch. Von einem Trend zu sinkenden Beraterstundensätzen möchte der Hamburger nicht sprechen.
Die Technikerstundensätze sind ebenfalls stabil. Mit einem Wert von 106 Punkten sind sie gegenüber dem letzten Quartal (104) und dem Vorjahreszeitraum um je zwei Prozent gesunken.
Techniker sind begehrt
"Nach wie vor sind IT-Leute stark nachgefragt, und der Markt ist leer gefegt", klagt Hilger. Die Projektlaufzeiten sind dagegen mit einem Wert von 110 (Vorquartal 144) mit fast 31 Prozent deutlich eingebrochen. Verglichen mit dem ersten Quartal 2012 (120) ist der Wert allerdings kaum noch gefallen. So könnten beispielsweise die Unternehmen ihre Mitarbeiter besser auslasten.
Fast identisch zu den Laufzeiten verhält sich der Projektindex, also das Verhältnis von angebotenen und realisierten Projekten. Mit einem Wert von 80 zeigt er gegenüber dem Vorquartal (100) einen deutlichen Einbruch um 20 Prozent, gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal bleibt er dagegen unverändert. "Es ist schwieriger geworden, Angebote in Projekte umzuwandeln, das drückt dieser Einzelwert aus", kommentiert Hilger. Auch dieser Einzelwert könne ein Indiz für sinkende Projektlaufzeiten sein und sollte beobachtet werden.
Gegenüber dem direkten Vorquartal sanken die Projektanfragen nur moderat um vier Prozent. Vergleicht man jedoch den Wert mit dem Vergleichszeitraum 2012 (227), zeigt sich ein deutlicher Rückgang von etwa 50 Prozent. Für Hilger ist das "ein klarer Hinweis auf einen verhaltenen Projektmarkt".
- Die wichtigsten Auftraggeber für IT-Freiberufler
In welchen Branchen erhalten selbständige IT-Profis die meisten und die längsten Aufträge? Das Projektportal Gulp ermittelte die zehn wichtigsten Branchen. in den vergangenen zwei Jahren. - 9. Chemie und Pharma...
...verlor im Gulp-Ranking zwei Plätze, da vor allem 2011 deutlich weniger Externe beauftragt wurden. - 8. Industrie
In klassischen Industrieunternehmen wurden seit 2004 laut Gulp-Auswertung ca. 1100 Projekte mit IT-Freiberuflern abgewickelt. Damit liegt die Branche im Mittelfeld. - 7. Handel
Im Handel wurden seit 2004 laut Gulp-Auswertung ca. 1400 Projekte mit IT-Freiberuflern abgewickelt. - 6. Automotive
Über 3300 Projekte wurden in der Auto- und Zuliefererindustrie seit 2004 mit Freiberuflern abgewickelt. Auch in diesem Jahr ist die Nachfrage nach selbständigen IT-Profis hoch. - 5. IT-Dienstleister und Systemhäuser...
...beauftragen auch regelmäßig und oft IT-Freiberufler. - 4. Versicherungen...
...gehören seit jeher zu den wichtigen Auftraggebern. Hier dauert ein Projekteinsatz im Schnitt 16 Monate. - 3. In der Telekommunikation
...verzeichnet Gulp 5500 abgewickelte Projekte für IT-Freiberufler seit 2004. - 2. Auch die Elektronikindustrie..
kann sich unter den wichtigsten Auftraggebern behaupten. Hier ist der durchschnittliche Projekteinsatz mit 18,4 Monaten am längsten. - 1. Banken und Finanzinstitute...
...sind die unangefochtene Nummer eins unter den Auftraggebern für IT-Freelancer. Viele Umstrukturierungsmaßnahmen, neue Gesetze oder Fusionen machen den Einsatz von IT-Freelancern nötig.