Freiberufler-Index 2015

IT-Freelancer sind optimistisch

18.02.2015
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
Im letzten Quartal 2014 hat sich die Beschäftigungssituation für IT-Freiberufler gegenüber dem vorhergehenden dritten Quartal leicht verbessert. Auffällig ist der Anstieg der Projektlaufzeiten um immerhin 22 Prozent.

"Freiberufler können optimistisch in das neue Jahr gehen", sagt Geco-Vorstand Günter Hilger. Der Chef des Hamburger IT-Dienstleisters erstellt jedes Quartal einen Index zu Trends im IT-Freiberuflermarkt (siehe Grafik). Demnach sind die Stundensätze für Techniker gegenüber dem vorhergehenden dritten Quartal 2014 um zwei Prozent und gegenüber der Vorjahresperiode um drei Prozent gestiegen. "Eine Abschwächung der Nachfrage nach Support-Mitarbeitern und Administratoren ist nicht abzusehen", kommentiert Hilger das Ergebnis. In vielen Großprojekten seien Technikerjobs vakant, allerdings gebe es starke regionale Unterschiede.

Günter Hilger, Geco: "Eine Abschwächung der Nachfrage nach Support-Mitarbeitern und Administratoren ist nicht abzusehen."
Günter Hilger, Geco: "Eine Abschwächung der Nachfrage nach Support-Mitarbeitern und Administratoren ist nicht abzusehen."
Foto: Geco

Durchwachsen entwickelten sich dagegen die Stundensätze der Berater. Ihre Honorare gingen gegenüber dem Vorquartal um fünf Prozent auf 109 Punkte zurück. Damit sind sie auf das Niveau des vierten Quartals 2013 zurückgefallen.

Geco-Index 4. Quartal 2014: Vor allem die sich positiv entwickelnden Projektlaufzeiten geben Anlass zu Optimismus, dass 2015 ein gutes Jahr für IT-Freiberufler und auftraggebende Unternehmen wird.
Geco-Index 4. Quartal 2014: Vor allem die sich positiv entwickelnden Projektlaufzeiten geben Anlass zu Optimismus, dass 2015 ein gutes Jahr für IT-Freiberufler und auftraggebende Unternehmen wird.
Foto: Geco

Auffällig ist die Steigerung der Projektlaufzeiten: Der Wert von 145 Punkten bedeutet ein Plus von 22 Prozent gegenüber dem vorhergehenden dritten Quartal. Hilger glaubt, dass Unternehmen heute alles tun, um knapp gewordene IT-Profis an sich zu binden: Freiberufler gehen beim selben Auftraggeber nahtlos von einem Projekt ins andere über und verzerren so das statistische Bild.

Unberechenbares Jahresendgeschäft

Mit dem "Projektindex" beschreibt Geco auch das grundsätzliche Nachfrageniveau (Verhältnis von Projektanfragen zu realisierten Projekten). Mit einem Wert von 72 Punkten hat es den tiefsten Stand der letzten acht Quartale erreicht. Hilger glaubt, dass der niedrige Wert auch mit der manchmal unberechenbaren Projektsituation zum Jahresende zusammenhängt: Oft könnten die Einkäufer gar nicht recht beurteilen, wie ihre Budgetsituation aussieht und wie viel sie noch ausgeben dürfen. Das Gleiche gelte für die zurückgehenden Projektanfragen.

Der Geco-Freiberufler-Index ...

... ist ein Indikator für freiberufliche IT-Profis. Er wird quartalsweise von der Geco AG in Hamburg erhoben. Der Index vergleicht das abgelaufene Quartal eines Geschäftsjahres mit der vorhergehenden Periode sowie mit dem jeweiligen Quartal des Vorjahres. Referenzwert für alle Berechnungen ist das Geschäftsjahr 2009 (Basis = 100). Der Index setzt sich aus den fünf Werten Berater- und Technikerstundensatz, Projektlaufzeiten, Projektindex (Verhältnis von Projektanfragen zu realisierten Projekten) und Projektanfragen zusammen.