Wirtschaftsinformatiker bevorzugt
Welche Ausbildung qualifiziert einen Bewerber zum IT-Berater? Beste Chancen haben Absolventen der Studiengänge Wirtschaftsinformatik, Informatik oder anderer Ingenieurwissenschaften. Aber auch eine mit gutem Ergebnis abgeschlossene technische Ausbildung, etwa zum Fachinformatiker, bildet eine gute Basis für den Jobeinstieg.
IT-Beratung ist kein Job mit starrem Korsett. Agilität, Multitasking-Fähigkeit und Reisebereitschaft sind weitere Erfolgskriterien: Wer erwartet, jeden Abend zur selben Zeit zuhause zu sein, oder regelmäßige Termine in einem lokalen Verein wahrnehmen möchte, ist in der Beratung falsch aufgehoben! Die Beratungshäuser locken mit guten Einstiegsgehältern und abwechslungsreichen Tätigkeiten in unterschiedlichen Branchen. Der Preis dafür ist eine Einschränkung der Freizeitgewohnheiten, weshalb vor dem Einstieg in die Beratung auch Familie und Freunde in die berufliche Entscheidung einbezogen werden sollten. Umfangreiche Work-Life-Balance-Modelle der Beratungsunternehmen zeigen zwar, dass Beratung und Familie sich durchaus vereinbaren lassen - es ist jedoch erforderlich, dass die Familie Verständnis zeigt und mit der Reisetätigkeit zurechtkommt.
Traineeprogramm oder Direkteinstieg?
Große Beratungshäuser bieten oft den Vorteil eines strukturierten Karrieremodells mit klar definierten Trainingsplänen und regelmäßigen, leistungsabhängigen Beförderungsschritten.
Der Einstieg in die Beraterkarriere kann verschieden sein: Absolventen beginnen zunächst meist als Trainee. Diese Phase der strukturierten Einarbeitung bereitet einen Berater auf die Anforderungen im Projektalltag vor - vorausgesetzt, das Trainee-Programm unterliegt einem klaren Ausbildungsplan, der die wichtigsten Aspekte beinhaltet und von einem erfahrenen Kollegen oder Coach begleitet wird. Für Hochschulabgänger, die während des Studiums schon ein Praktikum oder ihre Diplomarbeit in einem Beratungsunternehmen gemacht haben, ist durchaus auch der Direkteinstieg zu empfehlen.
Einsteiger werden zunächst auf diversen Projekten eingesetzt, um unterschiedliche Branchen und Technologie-Umgebungen kennenzulernen. Eine tiefere Spezialisierung erfolgt dann meist nach den ersten zwei Jahren. Begleitet werden die jungen Berater während dieser Zeit durch einen Mentor, der gemeinsam mit dem Mitarbeiter die Zielrichtung festlegt und einen entsprechenden Trainingsplan aufsetzt.
Nächster Schritt: Projekt-Manager
Viele IT-Berater entwickeln sich mit den Jahren zum Projekt-Manager, der neben der technischen Verantwortung auch das Qualitäts-Mangement überwacht und die Projektkoordination übernimmt. Bei größeren Beratungsunternehmen gibt es zudem den Programm-Manager, der ein ganzes Portfolio an Kundenprojekten oder aber ein Großprojekt mit einzelnen Teilprojekten verantwortet. Der Programm-Manager besitzt zwar ein solides technisches Know-how und langjährige Erfahrung in der Umsetzung technischer Projekte, er ist in der Regel jedoch nicht mehr an der Entwicklung und Implementierung direkt beteiligt.
Neben der Weiterentwicklung zum Projekt-Manager gibt es zudem die Möglichkeit, die Fachlaufbahn einzuschlagen und als technischer Experte und Architekt für Speziallösungen in Kundenprojekten zum Einsatz zu kommen. Mit steigender Erfahrung werden IT-Berater häufig auch verstärkt in Pre-Sales-Aktivitäten eingebunden und bekommen als Teamlead Personalverantwortung für ein Team von Spezialisten und Einsteigern übertragen.
In international tätigen Beratungsunternehmen besteht für Mitarbeiter oft die Chance, entweder auf internationalen Projekten tätig zu werden oder an einen anderen Standort im Ausland zu wechseln. Kenntnisse in der Landessprache, vor allem aber sichere Englischkenntnisse, sind in diesen Unternehmen Voraussetzung.