USB-Ladegeräte im Vergleich: Darauf kommt es an
Zum Schutz der Handy-Akkus gibt es nun mehrere Wege und Möglichkeiten. Zu den gängigsten Lösungen zählen:
Netzteil mit integrierter Energieverwaltung
Paralleles Laden
Zusätzliche Kühlhardware
Viele Smartphones mit Schnellladefunktion werden mit Netzteilen ausgeliefert, die über integrierte Schaltkreise verfügen. Diese sorgen dafür, dass die Wärmeenergie entweichen kann, bevor sie in die Nähe des Handys kommt. Nachteil dieser Lösung ist, dass die Adapter oft größer als gewöhnlich sind.
Eine andere Möglichkeit ist das parallele Aufladen. Die Idee ist simpel: Statt den kompletten Strom in eine einzelne Akkuzelle zu schicken, wird diese in zwei parallele Zellen aufgeteilt. Die beiden Lösung werden mittlerweile recht häufig kombiniert für die bestmögliche Ladeleistung. Die Kehrseite dieser Ladetechnologie ist eine etwas geringere Gesamtkapazität. Schlicht deshalb, weil das Volumen zweier Akkuzellen samt Gehäuse und Hardware mehr Platz beansprucht.
Kühlhardware ist grundsätzlich immer eine Lösung, um Wärmeentwicklungen zu regulieren. Je besser das Kühlsystem, desto mehr Strom kann ins Gerät fließen, ohne dieses zu überhitzen. Möglichkeiten gibt es reichlich: Hitzeschilde, Dampfkammern, selbst ganze Lüfter (speziell bei Gaming-Smartphones) werden genutzt, um die Akkus vor zu hohen Temperaturen zu schützen.
Womit wir also zurück zur Ausgangsfrage kommen: Ruiniert Schnellladen die Handy-Akkus oder nicht? Funktionieren die aufgeführten Lösungen? Wie schnell muss ein Akku abbauen, um als "ruiniert" zu gelten?
Für Letzteres gibt es sogar offizielle Industriestandards: Xiaomi garantiert bei seinem 11T Pro (mit 120 Watt Schnellladung), dass nach 800 vollständigen Ladezyklen noch 80 Prozent der ursprünglichen Akkukapazität vorhanden sind. Apple verspricht eine Kapazität von 80 Prozent nach immerhin 500 Ladezyklen. Und dann wäre da noch Oppo. Anfang Februar 2023 stellte der chinesische Hersteller zwei neue Schnellladestandards vor: die 150-W-SuperVOOC- und die 240W-SuperVOOC-Technologie mit 80 Prozent Akkukapazität nach sage und schreibe 1600 Ladezyklen. Wir sind gespannt, welche Durchbrüche uns dieses Jahr erwarten.
Unser Fazit: Ruiniert Schnellladen den Handy-Akku oder nicht?
Ohne Langzeitstudien lässt sich das zwar nicht final beantworten, aber bisher weist alles darauf hin, dass Schnellladen den normalen Verschleiß eines Akkus nicht beschleunigt.
Fakt ist aber auch, dass Schnellladen durch die höheren Wattzahlen mehr Wärme erzeugt, vor der das Telefon geschützt werden muss. Dazu bedienen sich die Hersteller verschiedener Maßnahmen, die darauf abzielen, das Energiemanagement zu verbessern - sei es durch optimierte Netzteile, paralleles Laden oder smarte Hardware und Sensoren zur Regulierung von Temperaturschwankungen.
Den größten Einfluss auf die Akkulebensdauer haben tatsächlich die Nutzer selbst. Hier sind die wichtigsten Kurztipps, wie Sie Ihren Handy-Akku länger fit halten:
Laden Sie, wenn möglich, immer mit Kabel, auch wenn Ihr Telefon induktives Laden anbietet.
Vermeiden Sie Komplettentladungen. Der optimale Akkustand liegt im Bereich 20 bis 80 Prozent.
Laden Sie Ihren Akku nicht auf, wenn er noch relativ voll ist (über 60 Prozent).
Meiden Sie extreme Temperaturschwankungen, egal ob Hitze oder Kälte.
Nutzen Sie immer das vom Hersteller mitgelieferte Ladezubehör (Netzteil, Ladekabel).
Laden Sie Ihr Handy nicht, wenn leistungsintensive Apps oder Spiele laufen.
Lassen Sie Ihr Handy nicht länger als nötig angesteckt, wenn der Akku voll aufgeladen ist.
(PC-Welt)