IoT-Plattformen ermöglichen die Vernetzung und Interaktion verschiedenster Maschinen, Geräte und Anwendungen im Internet der Dinge. Als technische und betriebswirtschaftliche Basis fast jedes datenbasierten Geschäftsmodells kann ein produzierendes Unternehmen daher heutzutage kaum noch auf eine IoT-Plattform verzichten. Dies bestätigt nun auch eine repräsentative Umfrage, die im Auftrag des Bitkom unter 553 Produktionsleitern, Vorständen oder Geschäftsführern von Industrieunternehmen ab 100 Mitarbeitern in Deutschland vorgenommen wurde. Demnach setzen bereits 27 Prozent der befragten Unternehmen auf die IoT-Plattform eines externen Providers, 16 Prozent nutzen eine selbst programmierte IoT-Plattform. Weitere 18 Prozent der Unternehmen planen den Einsatz einer IoT-Plattform, in etwa ebenso viele (19 Prozent) diskutieren darüber.
Für lediglich 19 Prozent der Unternehmen sind IoT-Plattformen aktuell und aus heutiger Perspektive auch künftig kein Thema. Der Grund dafür liegt primär in Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit und -integrität (58 Prozent). Die Unternehmen fürchten, dass jemand ihre Daten über die Plattform stehlen beziehungsweise unbemerkt verändern kann. Vier von zehn Nicht-Nutzern von IoT-Plattformen (39 Prozent) geben außerdem an, dass ihnen die Kosten zu hoch sind. Auch fehlende personelle Ressourcen (25 Prozent) oder fehlendes Know-how (15 Prozent) sind häufig genannte Gründe.
Dabei werden Nutzen und Wert einer IoT-Plattform von fast allen Nicht-Nutzern erkannt (95 Prozent). Auch Anwendungsfälle für IoT-Plattformen gibt es in so gut wie jedem Unternehmen (97 Prozent), in dem IoT-Plattformen auch künftig kein Thema sind. "In Bezug auf Datensicherheit und Datenintegrität teilen insbesondere kleinere Unternehmen noch viele Vorbehalte, die in den Anfängen der Industrie 4.0 auch viele große Hersteller hatten", erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg dazu. Hier könne ein Erfahrungsaustausch zwischen kleineren und größeren Unternehmen, etwa zu Best Practices, helfen, Vorbehalte abzubauen und Vertrauen zu schaffen.
Interessant sind auch die unterschiedlichen Beweggründe der Unternehmen, die ihre IoT-Plattform selbst entwickelt haben: Vier von zehn Firmen (41 Prozent) verweisen vor allem auf die Möglichkeit, so ein eigenes Ökosystem mit entsprechenden Geschäftsbeziehungen aufbauen zu können. Beinahe ebenso viele (40 Prozent) haben indes Sorge, Wertschöpfung zu verlieren, wenn sie externe Provider beauftragen, ihnen eine Plattform zur Verfügung zu stellen.
Daneben spielen für jedes dritte selbstentwickelnde Unternehmen (34 Prozent) auch Bedenken hinsichtlich Datensicherheit und -hoheit eine Rolle (Mehrfachantworten möglich). 22 Prozent beklagen zu hohe Kosten für extern eingekaufte Plattformen, 19 Prozent wollen Abhängigkeiten vermeiden und 17 Prozent fehlt grundsätzlich das Vertrauen in die Dienstleister. Jedes siebte Unternehmen (15 Prozent) spricht außerdem von einem unübersichtlichen Angebotsmarkt.