Mit Spannung blickt die IT-Branche der anstehenden Bilanzsaison entgegen. Rezessionsängste, Inflation und der starke Dollar haben zuletzt die Sorge angefacht, auch der IT-Sektor könnte in den allgemeinen Abwärtssog geraten. Doch nachdem gerade Gartner eine überraschend positive Wachstumsprognose für den gesamten Sektor veröffentlicht hat, dürften auch die aktuellen Zahlen von IBM die Marktbeobachter erst einmal aufatmen lassen.
Der IT-Pionier hat im dritten Quartal seinen Umsatz trotz des schwierigen Marktumfelds im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozent auf 14,1 Milliarden Dollar gesteigert. Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit Einnahmen von etwa 13,5 Milliarden Dollar gerechnet. Das Betriebsergebnis sank zwar um ein Prozent auf etwa 1,7 Milliarden Dollar, lag damit aber ebenfalls über der Prognose. Unter dem Strich fuhr IBM ein Minus von 3,2 Milliarden Dollar ein. Der Verlust ist allerdings Sondereffekten geschuldet und resultiert aus Pensionsverpflichtungen in Höhe von 5,9 Milliarden Dollar, die an zwei Versicherer übertragen wurden.
IBM-CEO und Chairman Arvind Krishna sprach von einem starken Quartal. "Weltweit sehen die Kunden IT-Technologie als Chance, ihr Geschäft zu verbessern, was sich in den Ergebnissen unseres gesamten Portfolios widerspiegelt", sagte der Manager. Angesichts der trotz der Konjunktursorgen robusten Nachfrage hat IBM seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben.
Red Hat befeuert IBMs Softwaregeschäfte
Den Löwenanteil am IBM-Geschäft zwischen Juli und September 2022 machte mit 5,8 Milliarden Dollar Software aus. Das Plus von 7,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal verdankt IBM vor allem Red Hat, das um 12 Prozent zulegen konnte. Die Bereiche Automation, Data und KI sowie Security lagen dagegen mit ein bis zwei Prozent im Minus. IBMs Consulting-Sparte wuchs um 5,4 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar, die Infrastruktur-Einnahmen verbesserten sich um 14,8 Prozent auf 3,4 Milliarden Dollar. Hier verzeichnete das Mainframe-Business mit einer neuen Produktgeneration ein Plus von 88 Prozent.