KI aus dem Baukasten

IBM stellt GenAI-Grundmodelle vor

08.09.2023
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Mit den Granite Series Foundation Models hat IBM einen generativen KI-Baukasten für natürliche Sprache und Kodierungsaufgaben vorgestellt.
IBM erweitert den Funktionsumfang von watsonx.
IBM erweitert den Funktionsumfang von watsonx.
Foto: IBM

IBM plant neue generative KI-Basismodelle und Erweiterungen für watsonx. Zu diesen Erweiterungen gehören unter anderem eine Technology Preview für watsonx.governance sowie neue generative KI-Datenservices für watsonx.data. Ferner ist geplant, die watsonx.ai-Foundation-Modelle in ausgewählte Software- und Infrastrukturprodukte zu integrieren.

Neue KI-Modelle

Zu den neuen generativen KI-Modelle von IBM und Drittanbietern, die auf watsonx.ai zur Verfügung stehen, zählen:

  • Modelle der Granite Serie

Noch in diesem Monat will IBM die Modelle der Granite Serie vorstellen. Diese nutzen die "Decoder"-Architektur, die den heutigen Large Language Models (LLMs) die Fähigkeit verleiht, das nächste Wort in einer Sequenz vorherzusagen. Zudem können sie laut IBM NLP-Aufgaben in Unternehmen unterstützen - also etwa für Aufgaben wie Zusammenfassungen, Inhaltserstellung eingesetzt werden. IBM plant, eine Liste der Datenquellen sowie eine Beschreibung der Datenverarbeitungs- und Prüfschritte zur Verfügung zu stellen. Die Granite Models Serie soll im dritten Quartal 2023 verfügbar sein.

  • Modelle von Drittanbietern

IBM bietet jetzt das Llama-2-Chat-Model von Meta mit 70 Milliarden Parametern sowie das StarCoder LLM für die Codegenerierung in watsonx.ai an. Die in der IBM Cloud laufenden Modelle sollen ab sofort verfügbar sein.

Mit Llama-2 Chat und StarCoder LLM unterstützt watsonx.ai zwei weitere Foundation-Modelle.
Mit Llama-2 Chat und StarCoder LLM unterstützt watsonx.ai zwei weitere Foundation-Modelle.
Foto: a-image - shutterstock.com

Laut IBM basiert der Trainingsprozess für die Foundation Models auf den Grundsätzen von Vertrauen und Transparenz. Letzteres will der Konzern unter anderem dadurch erreichen, dass die Nutzer eine Art Data Scorecard erhalten, die Auskunft darüber gibt, mit welchen Daten die Modelle trainiert wurden.

Darüber hinaus will IBM seine watsonx-Plattform um etliche neue Funktonen erweitern. Dies gilt für

  • watsonx.ai,

  • watsonx.data,

  • watsonx.governance.

watson.ai

So plant IBM für watson.ai, ein Tuning Studio bereitzustellen, das ein Prompt-Tuning beinhaltet. Auf diese Weise sollen Anwender Foundation Models mit ihren eigenen Unternehmensdaten an ihre spezifischen nachgelagerten Aufgaben anpassen können.

Ferner ist ab sofort ein Generator für synthetische Daten erhältlich. Er unterstützt die User dabei, künstliche tabellarische Datensätze zu erstellen, die aus benutzerdefinierten Datenschemata oder internen Datensätzen bestehen.

watsonx.data

IBM plant, die generativen KI-Funktionen von watsonx.ai in watsonx.data zu integrieren. Ziel ist es, Nutzern dabei zu helfen, Daten für KI zu entdecken, zu erweitern, zu visualisieren und zu verfeinern. Das Self-Service-Angebot, das auf einer dialogorientierten Benutzeroberfläche in natürlicher Sprache basiert, sollen Ende 2023 als Technical Preview verfügbar sein.

Des Weiteren soll watsonx.data eine Vektordatenbank-Funktion erhalten. Damit würden Anwendungsfälle, die eine erweiterte Abfrage von watsonx.ai erfordern, realisierbar.

watsonx.governance

watsonx.governance soll um ein Model-Riskomanagement erweitert werden. Dies ermögliche die automatisierte Erfassung und Dokumentation von Besonderheiten der Foundation Models sowie Funktionen für die Risikosteuerung des Models. Ferner könnten relevante Metriken unternehmensweiter KI-Workflows angezeigt werden.

Details auf der TechXchange

Darüber hinaus hat IBM für seine KI- und Datenplattform noch eine Reihe von KI-Assistenten in der Pipeline und will watsonx.ai tiefer in die eigenen hybriden Cloud-Software- und Infrastrukturlösungen einbinden. Details hierzu will IBM im Rahmen der Konferenz TechXchange vorstellen.