Von der DNUG

IBM sieht das Ende der E-Mail

16.06.2010
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Markus Strehlitz beschäftigt sich als freier Journalist mit allen Aspekten rund um das Thema Informationstechnologie sowie weiteren Technikthemen. Er schreibt sowohl für Fachzeitschriften wie COMPUTERWOCHE und Online-Medien als auch für Tageszeitungen oder Wissenschaftsmagazine. Vor seiner Selbständigkeit arbeitete er als Redakteur im Software-Ressort der Computer Zeitung.

Web 2.0 ist bei Notes-Usern angekommen

Die starke Ausrichtung des Lotus-Portfolios auf Social Software ist bei den Nutzern mittlerweile offenbar angekommen. Auf der Frühjahrstagung vor zwei Jahren hatte der DNUG-Vorstandssprecher Jürgen Zirke noch berichtet, dass Web 2.0 kein Thema für die meisten Unternehmen sei. Doch diese Situation habe sich mittlerweile geändert: "Neben großen Firmen setzen jetzt sogar Mittelständler solche Techniken ein", erzählt Zirke. Und viele Organisationen bauten sehr moderne, intuitiv bedienbare Portale auf. Als Beispiel nennt Zirke das Portal AixPort der Städteregion Aachen, für das der IT-Dienstleister Regio IT Aachen den diesjährigen Collaboration-Award der DNUG erhielt. Die Plattform basiert auf dem Content-Management-System des IBM-Partners Conet sowie auf Big Blues Portallösung von Websphere.

Während IBM mit seiner Web-2.0-Botschaft bei den Unternehmen Gehör gefunden hat, gibt es bei dem großen Zukunftsprojekt von Lotus noch Klärungsbedarf: "Vulcan klingt interessant", so Zirke, "doch so richtig verstehen die Anwender noch nicht, was es damit auf sich hat."

Lotus-Stand auf der DNUG - auf manchen Besucher dürfte der Slogan etwas vermessen gewirkt haben.
Lotus-Stand auf der DNUG - auf manchen Besucher dürfte der Slogan etwas vermessen gewirkt haben.

Laut Lotus-Chef Rennie geht es dabei um ein Konzept, an dem sich alle künftigen Lotus-Produkte ausrichten werden. "Vulcan ist ein Rahmenwerk, das unsere verschiedenen Technologien integriert", erklärt der IBM-Manager. Der entscheidende Punkt ist, dass das System dem Nutzer selbständig Services der unterschiedlichen Produkte zur Verfügung stellen soll, die dieser für seine aktuelle Arbeit braucht. Die Basis für Vulcan sei daher die Social-Analytics-Technik, so Rennie. Mit ihrer Hilfe soll die Software erkennen, welche Unterstützung ein Anwender gerade benötigt. Man gehe davon aus, dass Anfang des kommenden Jahres auf der weltweiten Anwenderkonferenz Lotusphere erste konkrete Lösungen auf Basis von Vulcan präsentiert werden können.

Neuigkeiten aus dem Mobile-Segment

Konkrete Neuigkeiten gibt es dagegen inzwischen aus dem mobilen Segment. Auf der DNUG-Tagung verkündete Ed Brill, dass der Lotus Notes Traveler künftig auch auf dem iPad verwendet werden kann. Die Software synchronisiert E-Mails, Kalender, Kontakte und To-do-Listen zwischen dem Domino Server und mobilen Endgeräten. Besitzer eines iPad können nun also auch ihre elektronische Post auf dem Tablet von Apple lesen. Wer auf verschlüsselte E-Mails über das iPad zugreifen möchte, für den steht eine entsprechende App unter dem Namen "Lotus Notes Traveler Companion" im App-Store bereit.

Für Nutzer von Android-Handys wird ebenfalls bald eine Version des Notes Traveler verfügbar sein. Zudem steht bei IBM auch eine Linux-Variante des Traveler-Servers auf dem Plan. Zumindest auf Mobilgeräten ist die Zeit für E-Mails also noch nicht abgelaufen.