IBM hat zwei neue Modelle aus seiner aktuellen z14-Mainframe-Reihe vorgestellt, die im vergangenen Jahr herausgekommen war. Auffälligstes Merkmal ist ihre geringe Größe. Die Kompaktmodelle "z14 ZR1" und "LinuxONE Rockhopper II" wurden IBM-Angaben zufolge komplett neu designt und passen nun in Standard-Industrie-Racks im 19-Zoll-Format. Damit ließen sich die Boliden besser in Cloud-Rechenzentren beziehungsweise Private-Cloud-Umgebungen integrieren, erklären die IBM-Verantwortlichen den Vorteil. „Die Reduzierung der Größe führte zu einer Reihe von Änderungen anderer Teile wie zum Beispiel der Stromzufuhr“, sagte Hubert Harrer, IBM Senior Technical Staff Member. Im Ergebnis führe das neue Mainframe-Design zu 40 Prozent weniger Platzbedarf im Rechenzentrum.
Der ZR1-Mainframe verwendet Standardkomponenten für Kühlung und Stromversorgung. Durch die kompakte Bauweise bleibt in den Standard-Racks Platz für andere Bauelemente frei. In den 16 Höheneinheiten (16 U) lassen sich Herstellerangaben zufolge Komponenten wie Speichersysteme, Netzkomponenten und Monitoring-Geräte unterbringen. Der ZR1 wie der Rockhopper II können mit bis zu 30 Rechenkernen ausgestattet werden. Das ergibt eine Rechenleistung von 8036 MIPS (Million Instructions per Second). Der Arbeitsspeicher fasst maximal 8 Terabyte. Zum Vergleich: Ein klassischer z14-Mainframe fasst 170 Rechenkerne und erreicht damit eine Leistung von 141.000 MIPS. Der Arbeitsspeicher lässt sich mit bis zu 32 TB bestücken.
850 Millionen verschlüsselte Transaktionen pro Tag
Vor allem in puncto Sicherheit sollen die Großrechner überzeugen. IBM integriert auch in die Kompaktversionen seine Secure-Service-Container-Technik. Mit Hilfe dieser in deutschen IBM-Laboren entwickelten Technologie sollen sich sichere logische Partitionen in den Mainframes einrichten lassen. Zudem seien sämtliche Daten innerhalb dieser Partitionen verschlüsselt. IBM hebt darüber hinaus hervor, dass die Daten nicht entschlüsselt werden müssen, um sie zu verarbeiten. ZR1 und Rockhopper könnten auf einem einzelnen System über 850 Millionen vollständig verschlüsselte Transaktionen pro Tag abwickeln, heißt es in IBMs offizieller Ankündigung der neuen Systeme. Das wären knapp 10.000 verschlüsselte Transaktionen pro Sekunde.
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Die Anwendungen müssten nicht umprogrammiert werden, um die Security-Features nutzen zu können, betont der Hersteller. Softwareentwickler seien nicht gezwungen, proprietäre Abhängigkeiten in ihrem Code zu erstellen, um diese erweiterten Sicherheitsfunktionen zu nutzen. Eine Anwendung müsse IBM zufolge lediglich in einen Docker-Container eingefügt werden, um diesen in einem Secure-Service-Container bereitstellen zu können. Die Anwendung lasse sich zudem mit Hilfe der üblichen Docker- und Kubernetes-Tools verwalten.
IBM hält an Mainframe fest
IBM glaubt weiter an die Zukunft des Großrechners. Beispielsweise würden 87 Prozent aller Kreditkartentransaktionen und fast acht Billionen Zahlungen pro Jahr auf Mainframes abgewickelt. "Die digitale Transformation und die Cloud-Nutzung beschleunigen sich", sagte Ross Mauri, General Manager von IBM Z. "Wir haben diese neuen Cloud-ready-Systeme gemeinsam mit unseren Kunden für ihre Anforderungen entwickelt und bieten ihnen damit Möglichkeiten, mehr Fokus auf die digitale Transformation on-Premise und in hybriden Cloud-Umgebungen zu legen."