Virtuelle Computer, Netzwerke und Festplatten konfigurieren

Hyper-V in Windows 8 - Virtualisierung auf dem Client

11.02.2013
Von 
Thomas Joos ist freiberuflicher IT-Consultant und seit 20 Jahren in der IT tätig. Er schreibt praxisnahe Fachbücher und veröffentlicht in zahlreichen IT-Publikationen wie TecChannel.de und PC Welt.
Die Virtualisierungstechnik Hyper-V aus Windows Server 2012 steht auch unter Windows 8 zur Verfügung, allerdings nur in den 64-Bit-Editionen Professional und Enterprise. Wie Sie damit virtuelle Computer, Netzwerke und Festplatten einrichten, verrät der folgende Praxisbeitrag.

Die eher für das Privatkundensegment gedachte Windows-8-Ausführung muss ohne Hyper-V auskommen. Voraussetzung für die Nutzung von Hyper-V unter Windows 8 sind die Editionen Professional und Enterprise. Diese bieten dann auch die Möglichkeit, von einer VHD-Datei zu booten.

Hyper-V unterstützt die AMD- und Intel-Virtualisierungsfunktionen für x64-Prozessoren und setzt diese für den Einsatz voraus. Dies bedeutet, dass x86-Computer von der Virtualisierung per Hyper-V, zumindest als Host-System, ausgeschlossen sind. Hyper-V lässt sich daher nur auf x64-Bit-Computern mit Intel-VT- oder AMD-V-Erweiterungen installieren.

Hyper-V installieren und verwalten

Die Installation von Hyper-V nehmen Sie über die Aktivierung der Windows-Funktion Hyper-V in den Features von Windows 8 vor. Suchen Sie dazu im Startbildschirm nach dem Programm optionalfeatures und installieren Sie das Feature. Ist es deaktiviert, unterstützt der Computer die Technologie nicht.

Außerdem müssen Sie sicherstellen, dass vor der Installation im BIOS des Computers die Virtualisierungsfunktionen des Prozessors aktiviert sind. Microsoft bietet in Zusammenarbeit mit AMD und Intel zwei Tools, die beim Testen der Hyper-V-Kompatibilität helfen:

AMD Hyper-V Compatibility Check Utility

Intel Processor Identification Utility (Windows-Version)

Der Prozessor muss Data Execution Prevention (DEP) unterstützen, und dies muss im BIOS aktiviert sein. Die Bezeichnung dafür ist Intel XD bit (Execute Disable Bit) oder AMD NX Bit (No Execute Bit).

Sie können auch mit Bordmitteln überprüfen, ob der PC generell Hyper-V-tauglich ist. Geben Sie dazu in einer Befehlszeile den Befehl

systeminfo

ein. Im unteren Bereich finden Sie Anforderungen für Hyper-V, beispielsweise Informationen darüber, ob der PC für Hyper-V geeignet ist. Die Adressübersetzung der zweiten Ebene legt zum Beispiel fest, ob sich der Arbeitsspeicher virtualisieren lässt - eine Bedingung für die Installation von Hyper-V.

Nach der Installation finden Sie im Startbildschirm den Hyper-V-Manager, mit dem Sie virtuelle Computer erstellen und verwalten. In der Mitte der Konsole sehen Sie nach der Erstellung die verschiedenen virtuellen Computer; direkt nach der Installation sind somit selbstredend noch keine zu sehen.

Auf der rechten Seite stehen die verschiedenen Befehle zur Verwaltung der virtuellen Computer zur Verfügung. Über den Link Neu erstellen Sie einen neuen virtuellen Computer. Haben Sie diesen angelegt, können Sie das Betriebssystem auf dem neuen System entweder von einem Datenträger oder über eine .iso-Datei installieren, die als CD/DVD-Laufwerk mit dem Computer verknüpft wird.