Im Rahmen einer Digitalisierungsstrategie nehmen Public-Cloud-Infrastrukturplattformen eine zentrale Rolle ein. Sie bieten die idealen Vorrausetzungen für einen unkomplizierten Zugriff auf IT-Ressourcen zu jeder Zeit, von jedem Ort und das je nach Bedarf. Public Clouds sind die Brutstätte vieler neuer, zum Teil disruptiver Geschäftsmodelle. Sie bieten zahlreiche Chancen, können gut situierte Unternehmen damit aber auch zunehmend in Schwierigkeiten bringen.
Unternehmenslenker und IT-Entscheider sind somit gefordert, eindeutige Akzente in Richtung des digitalen Unternehmens zu setzen. Hierzu gehört das Überdenken des bestehenden Geschäftsmodells und die Anpassung und Neugestaltung sämtlicher Prozessketten. Die IT-Organisation muss sich in der Rolle des Impulsgebers und Enablers sehen und anhand von Technologien die notwendigen Vorrausetzungen für die Transformation und digitale Geschäftsideen schaffen.
Eine moderne IT-Infrastrukturumgebung ist hybrid
Ein Ergebnis der digitalen Evolution ist die Erkenntnis, dass in den Unternehmen nicht mehr nur eine IT existieren kann. Stattdessen gehen IT-Organisationen dazu über, zwei IT-Welten zu betreiben: die Dynamic-IT und die Static-IT. Dies aus gutem Grund. Zwar suchen IT-Organisationen nach der notwendigen Skalierbarkeit und Flexibilität, um ihre neuartigen Lösungen und Services zu unterstützen. Allerdings spielen die Vermeidung von Datensilos, der Wunsch nach dem Erhalt von Kontrolle und das Thema Sicherheit eine übergeordnete Rolle. Moderne IT-Infrastrukturumgebungen zur Unterstützung einer Digitalisierungsstrategie müssen daher zunächst voneinander losgelöst betrachtet werden.
Dynamic-IT-Infrastrukturen für die Entwicklung und den Betrieb digitaler Geschäftsmodelle und neuartiger Applikationen werden heutzutage bevorzugt auf Public-Cloud-Infrastrukturen implementiert, um unter anderem von deren Skalierbarkeit, Flexibilität und globalen Reichweite zu profitieren. Sie dienen unter anderem als Infrastruktur-Umgebungen für:
Backends für dsa Internet of Things;
E-Commerce-Lösungen;
Hochfrequentierte Web-Seiten;
Big Data Analytics;
Web-Applikationen.
Static-IT-Infrastrukturen beherbergen vorwiegend bestehende Enterprise-Applikationen oder Anwendungen, die auf Grund von rechtlichen Regularien, Datenschutz- und Compliance-Richtlinien oder wegen technischer Beschränkungen weiterhin auf Private Clouds betrieben werden. Hierzu gehören:
Applikationen, die regulierte oder große Daten verarbeiten;
Applikationen, die eine geringe Latenz fordern;
Applikationen mit einer konstanten Auslastung;
Applikationen mit einem hohen Anspruch an Festplatten I / O;
Applikationen, die bestimmte Hardwareanforderungen haben respektive Hardwareabhängigkeit besitzen.
Dynamic- und Static-IT: Brücke zwischen zwei Welten
Ungeachtet der unterschiedlichen Wirkungskreise von Dynamic-IT und Static-IT, ist es notwendig, beide Welten miteinander zu vereinen, um zum einen die rechtlichen Rahmenbedingungen und notwendigen Schutzmaßnahmen sicherzustellen und gleichzeitig die Innovationsfähigkeit des Unternehmens nicht zu vernachlässigen. Während des Aufbaus einer Hybrid Cloud geht es vor allem darum, die Static-IT - in Form einer Private Cloud - mit den Ressourcen aus der Dynamic-IT - auf Basis einer Public Cloud - flexibel zu erweitern. Mögliche Vorteile einer Hybrid-Cloud-Integration ergeben sich durch:
Schnellere Adaption neuer Technologien;
Agilität durch eine schnellere Bereitstellung weiterer Ressourcen;
Nahtlose Erweiterung der Private-Cloud-Infrastruktur;
Verschiebung von Workloads in die Public Cloud nach Bedarf;
Kontrolle: Daten verbleiben in der Private Cloud, Services aus der Public Cloud greifen lediglich zur Verarbeitung darauf zu.
Die zentrale Herausforderung einer Hybrid Cloud ist die Sicherheit. Die Private und Public Cloud dürfen hierbei keinesfalls lediglich einzeln betrachtet werden. Stattdessen ist ein einheitlicher Sicherheitsrahmen zu schaffen. Das bedeutet, dass auch hier die Integration beider Cloud-Infrastrukturen zum entscheidenden Erfolgsfaktor wird. Eine hybride Sicherheitsstrategie umfasst hierfür unter anderem:
Festlegung einer Cloud-übergreifenden und allgemeingültigen Sicherheitsrichtlinie;
Implementation einer Ende-zu-Ende-Sicherheitsarchitektur;
Schutz der Datenverbindungen;
Absicherung des Datenverkehrs;
Ende-zu-Ende-Verschlüsselung der Daten.
Abgerundet wird diese Sicherheitsstrategie aber schlussendlich durch den richtigen Einsatz entsprechender Sicherheitslösungen. Für einen ganzheitlichen Ansatz ist zwingend darauf zu achten, Toolsets und Services einzusetzen, die sowohl die Private- als auch die Public-Cloud-Infrastruktur ganzheitlich - Ende-zu-Ende - schützen und nicht an den Grenzen der jeweiligen Infrastruktur aufhören.
- Security-Verantwortlichkeiten
Ihr Cloud-Provider ist für die IT-Sicherheit seiner Infrastruktur verantwortlich. Ihr Unternehmen ist hingegen dafür verantwortlich, welche Nutzer Zugriff auf seine Ressourcen und Applikationen erhalten. Mit anderen Worten: Sie müssen sich um das Management der Zugriffsrechte kümmern und dafür sorgen, dass sich User und Devices, die Cloud-Zugriff benötigen, authentifizieren. <br><br /> Tipp für CISOs: Erstellen Sie Security-Protokolle wie Authentifizierungs-Richtlinien, Verschlüsselungs-Schemata und Datenzugriffs-Richtlinien. Benutzen Sie IAM (Identity & Access Management) um den Nutzerzugriff auf Services und Daten abzusichern und einzuschränken. Außerdem sollten Sie ein Audit durchführen, um Compliance-Verstöße oder unauthorisierten Zugriff sichtbar zu machen. - Unmanaged Traffic
Es gab eine Zeit, da war es in Unternehmen Gang und Gäbe, dass alle User Connections durch einen allgemeingültigen Security-Checkpoint müssen. In Zeiten von Netzwerk-Vielfalt und mobilen Devices ist das nicht mehr praktikabel. Unmanaged Traffic bezeichnet im Übrigen Bandbreitennutzung, über die Sie nichts wissen. Das kann von Usern verursachter Datenverkehr sein, oder Cloud-to-Cloud-Traffic, der in der Regel signifikant ausfällt. Datenverkehr, der Ihnen nicht bekannt ist, kann auch nicht durch den Security Checkpoint geleitet werden. <br><br /> Tipp für CISOs: Cloud Services mit einem Checkpoint - also Proxy - abzusichern, sorgt für zahlreiche Sicherheitslücken. Sie sollten deshalb Nutzer und Daten des Cloud Services über APIs absichern. Unauthorisierten Zugriff decken sie über Monitoring, privilegierte Administratoren und Apps von Drittanbietern auf. - Managed Traffic
Wenn Sie sich dafür entscheiden, den Datenverkehr, über den Sie Bescheid wissen - also den Managed Traffic - durch einen zentralen Checkpoint zu leiten, kann darunter die Performance leiden. Der Grund: große Datenmengen sorgen für Stau im Netzwerk. Fällt die Performance ab, führt das wiederum dazu, dass frustrierte User Wege suchen, den Stau zu umgehen. <br><br /> Tipp für CISOs: Bewerten Sie in Frage kommende Sicherheitslösungen nach Ihren Use Cases. Einige Drittanbieter haben Security Tools im Programm, die sämtliche Cloud Services - also SaaS, PaaS und IaaS - ohne zentralen Checkpoint absichert. - User-Eigenmacht
Eigenmächtige User können für die Entstehung neuer Sicherheitsrisiken sorgen, wenn sie unbemerkt Traffic verursachen. Eine weitere Folge kann ein Erstarken der sogenannten Schatten-IT sein. In diesem Fall könnten User ohne Wissen der IT-Abteilung Applikationen und andere Ressourcen nutzen, die nicht authorisiert sind. <br><br /> Tipp für CISOs: Schatten-IT sorgt für Compliance-Verstöße und kann für ineffiziente und inkonsistente Prozesse verantwortlich sein. Sie sollten deshalb gemeinsam mit Ihrem Team die Nutzung von Schatten-IT im Unternehmen identifizieren und auf dieser Grundlage Richtlinien entwerfen, die nicht nur der IT-Abteilung, sondern auch allen anderen Abteilungen helfen, im Sinne der IT-Sicherheit produktiv und effizient zusammenzuarbeiten. - Kein Mut zur Lücke
Die meisten Cloud-Security-Lösungen legen ihren Fokus auf den Schutz von SaaS-Applikationen - was wiederum für grobe Sicherheitslücken sorgen kann. Für eine ganzheitliche Security-Strategie sollten Sie den Schutz aller Daten, User und Devices über SaaS-, IaaS- und PaaS-Applikationen forcieren. <br><br /> Tipp für CISOs: Die Risiken und Schwachstellen von IaaS-, PaaS- und SaaS-Modellen unterscheiden sich grundlegend. Sie sollten deshalb nach einer ganzheitlichen Lösung Ausschau halten, die die Cloud in ihrer Gesamtheit abdeckt. - Wahl der richtigen Security-Lösung
Derzeit gibt es zwei grundlegende Ansätze für das Deployment einer Cloud-Security-Lösung: den Proxy- und den API-Ansatz. Beide haben ihre vOr- und Nachteile - aber woher weiß man, welcher Ansatz der richtige ist? <br><br /> Tipp für CISOs: Denken Sie an die Bedürfnisse Ihres Unternehmens. Suchen Sie nach einer Proxy-Lösung, die Überwachung in Echtzeit ermöglicht? Oder ist der ganzheitliche API-Ansatz besser geeignet, der eine serviceübergreifende Absicherung aller Daten, Nutzer und Devices ermöglicht?