Huawei gilt als einer der wichtigsten Inhaber von 5G-Patenten. So sollen etwa 18,3 Prozent der 5G-Patente von Huawei in die Kategorie der Standard Essential Patents (SEP) fallen. Im Zuge einer Cross-Licensing-Vereinbarung erhält nur der chinesische Smartphone-Bauer Oppo, Tochter eines der größten chinesischen Elektronikhersteller BBK Electronics, Zugriff auf die wichtigen 5G-Patente.
Rolle essentieller Patente
Als SEP, standardessentielle Patente, werden Patente bezeichnet, die nur schwer oder kaum substituierbar sind, um Technologien oder Standards wie 5G zu realisieren. Um allen Marktteilnehmern eine Nutzung dieser Standards zu ermöglichen, werden SEPs in der Regel nach den Prinzipen des FRAND - Fair, Reasonable and Non-Discriminatory - lizenziert. Hier hat sich bei den Mobilfunkstandards das Modell einer einheitlichen Gebührenregelung etabliert.
Details über die finanziellen Bedingungen ihres Deals haben Huawei und Oppo nicht bekanntgegeben. Allerdings, so berichtet Engadget, habe Huawei im letzten Jahr, als das Unternehmen ankündigte, sein Patentportfolio aggressiver vermarkten zu wollen, davon gesprochen, dass man Smartphone-Herstellern für die Lizenzierung der eigenen Technologien 2,50 Dollar pro Gerät berechnen würde. Legt man diese Gebühr zugrunde, zeigt sich schnell, dass es bei dem Deal um viel Geld geht. So verkaufte Oppo im letzten Jahr nach Angaben von Counterpart Research weltweit 143,2 Millionen Smartphones - dies entspräche eine Lizenzgebühr von über 350 Millionen Dollar.