Hewlett Packard Enterprise (HPE) kommt einfach nicht zur Ruhe. Zu den Spekulationen um einen möglichen Verkauf des Unternehmens an Investoren kommen jetzt erneut interne Turbuenzen im Management. Bill Hilf, der Chef des Cloud-Teams bei HPE, wird das Unternehmen verlassen, hieß es in einem Blog-Beitrag von Antonio Neri, der künftig die HP-Labs leiten soll. Auch Manish Goel, Leiter der Storage-Division von HPE, sowie Robert Vrij, Managing Director für den Vertrieb in der Region Amerika, werden HPE den Rücken kehren. Die Ziele der Manager sind nicht bekannt. Sie verließen HPE, um neue Chancen wahrzunehmen, hieß es kurz angebunden in der Mitteilung, ohne einen Dank für ihre geleistete Arbeit.
Damit geht der Aderlass im HPE-Management weiter. Erst vor wenigen Wochen wurde bekannt gegeben, dass Chief Technology Officer (CTO) Martin Fink zum Jahresende ausscheidet. Auch Chief Customer Officer John Hinshaw, der in den vergangenen Jahren maßgeblich an den Vorbereitungen zum Split des alten HP-Konzerns in die Teile HPE und HP Inc. beteiligt war, nimmt Ende 2016 seinen Hut.
Organisation wird umgekrempelt
Mit den Personalwechseln gehen auch massive organisatorische Veränderungen einher. Vor wenigen Wochen gab HPE-Chefin Meg Whitman bekannt, die HP-Labs, die bis dato unter Finks Leitung standen, würden künftig in die Organisation von HPE eingegliedert - unter der Führung von Neri. Zudem sollen die Vertriebs- und Marketing-Organisationen vereinfacht und zentralisiert werden, kündigte Whitman an.
Mit dem Weggang von Cloud-Chef Hilf stehen jetzt auch Veränderungen des Cloud-Geschäfts an. Erst Anfang des Jahres hatte der Konzern seinen Rückzug aus dem Geschäft mit seinen Helion-Public-Cloud-Services bekannt gegeben, um sich auf Private- sowie Managed-Cloud-Angebote zu konzentrieren. Nun sollen die verbliebenen Einheiten für den "Helion CloudStack" sowie das "Helion CloudSystem" in einer gemeinsamen neuen Einheit aufgehen. Die neue Software-Defined & Cloud Group soll Ric Lewis leiten. Für das Cloud-Geschäft werde künftig Mark Interrante verantwortlich zeichnen, hieß es. Mit der Zusammenlegung dieser Assets schaffe man eine einheitliche Organisation mit einem gemeinsamen Ziel, verlautete von Seiten des Konzerns. Es gehe darum, Entwicklern und IT-Betreibern einen Plattform zu bieten, auf der sie ihre Applikationen über klassische IT- wie auch Cloud-Infrastrukturen einfach und effizient bereitstellen könnten.