Convertible-Notebook mit großem Bildschirm

HP Spectre x360-16 im Test

04.03.2023
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Produktiv oder kreativ arbeiten? Funktioniert mit mir beides ganz hervorragend, behauptet die 16-Zoll-Notebook-Tablet-Kombination von HP.
Foto: Thomas Rau

Pro

  • Convertible-Modus

  • großes Display

  • leiser Lüfter

  • viele Anschlüsse

  • sehr gute Farbwiedergabe

  • Stift im Lieferumfang

  • gute Akkulaufzeit

Kontra

  • wiegt über 2 Kilogramm

Fazit

Das HP Spectre x360-16 zeigt sich im Test als sehr flexibles Produktivgerät – nicht nur, weil es ein Notebook-Tablet-Hybrid ist, sondern weil es ein großes Display und hohe Mobilität ohne Kompromisse vereint. Es lohnt sich daher, wenn Sie im Arbeitsalltag unterschiedliche Anforderungen mit nur einem Gerät optimal abdecken wollen. Dabei überzeugt es mit ordentlicher Rechenleistung und einer guten Akkulaufzeit, viel Ausstattung sowie einem farbstarken Bildschirm und einem angenehm leisen Lüfter.

Im Idealfall ist ein Business-Notebook genauso flexibel wie Ihre Arbeit: Dafür braucht es eine gute Tastatur, um Texte, Tabellen und Datenbanken zu bearbeiten, dazu ein großes Display, das unterwegs den Schreibtischmonitor ersetzt und dessen Bildqualität den kreativen Umgang mit Fotos und Videos erleichtert. Dazu sollte es leicht und ausdauernd sein und sich auch als Tablet einsetzen lassen, damit Sie zum Beispiel im Meeting per Stift bequem Notizen machen können.

Diese lange Anforderungsliste will das HP Spectre x360-16 erfüllen: Das Convertible bietet einen großen 16-Zoll-Touchscreen mit 3K-Auflösung, wiegt nur knapp über zwei Kilogramm und bringt einen Eingabestift mit.

Als Convertible lässt sich das Spectre unterschiedlich nutzen – zum Beispiel im Zeltmodus.
Als Convertible lässt sich das Spectre unterschiedlich nutzen – zum Beispiel im Zeltmodus.
Foto: Thomas Rau

Das Aluminiumgehäuse trägt einen eleganten dunkelblauen Farbton, den HP "Nocturne Blue" nennt. Die Gehäuseecken vorne sind abgerundet, hinten abgeschnitten, denn dort sitzen links der Audio- und rechts ein Thunderbolt-Anschluss. Das Display mit schmalen seitlichen Rändern halten die Convertible-Scharniere stabil im eingestellten Winkel, sie sind aber nicht sehr leichtgängig, sodass Sie das x360 kräftig anfassen müssen, wenn Sie es von einem Notebook in ein Tablet verwandeln wollen.

Hier zeigt sich in der Praxis das wesentliche Problem mit dem x360: Aufgrund seines großen Bildschirms und des höheren Gewichts ist es aufwändiger, zwischen den Einsatzarten zu wechseln als bei einem 13- oder 14-Zoll-Convertible, das Sie mit einer Hand halten und mit der anderen das Display umklappen. Beim 16-Zöller von HP macht der Convertible-Mechanismus nur Sinn, wenn Sie länger in einem Modus arbeiten und nicht ständig zwischen Laptop- und Tablet-Modus wechseln.

Deckel und Gehäuse des Spectre schließen nicht bündig: Wegen der Display-Scharniere bleibt seitlich eine kleine keilförmige Spalte. Damit dort keine Kleinteile hineinrutschen und möglicherweise Gehäuse oder Display verkratzen, verstauen Sie beim Transport in Rucksack oder Tasche das Convertible am besten in der mitgelieferten Schutzhülle.

Anschlüsse auf der linken Seite mit HDMI und dem ausklappbaren USB-Port.
Anschlüsse auf der linken Seite mit HDMI und dem ausklappbaren USB-Port.
Foto: Thomas Rau

Rechenleistung: CPU arbeitet nicht mit voller Kraft

Ob als Notebook oder Tablet: Dank seiner Rechenleistung ist das Spectre x360 den meisten Anforderungen locker gewachsen. Denn das große Gehäuse erlaubt HP, einen leistungsfähigen Alder-Lake-Prozessor aus der H-Serie einzubauen, während in schmaleren Laptops schwächere P- oder U-Modelle zum Einsatz kommen.

Vollgas darf der Core i7-12700H im Spectre aber nicht geben: Im CPU-Test Cinebench R23 erreicht das HP-Convertible rund 9000 Punkte, während andere Business-Laptops mit dieser CPU knapp 12.000 Punkte schaffen. Das liegt daran, dass der Prozessor dort bis zu 80 Watt (Maximum Turbo Power) und üblicherweise 40 Watt (Processor Base Power) aufnehmen darf, im Spectre dagegen nur 60 beziehungsweise 32 Watt.

In der Praxis macht das fast keinen Unterschied: Die minimal geringere CPU-Leistung bleibt in System-Tests wie dem PC Mark 10 kaum bemerkbar. Das gilt auch für die SSD-Leistung: Die 1 Terabyte große NVMe-SSD PC711 von SK Hynix ist in den meisten Laufwerkstest nur messbar, aber nicht spürbar langsamer als beispielsweise eine Samsung PM9A1.

Im Gegenzug sorgen die reduzierte CPU-Leistung und das große Gehäuse aber für hervorragende thermische und damit optimale Arbeitsbedingungen: Der Lüfter im Spectre wird unter Last nie laut und stört mit 36 dB(A) selbst beim konzentrierten Arbeiten kaum. Außerdem erwärmt sich das Convertible auch in langen Lastphasen nur gering.

Rechts sitzen zwei Thunderbolt-4-Ports, einer davon hinten an der Gehäuseecke.
Rechts sitzen zwei Thunderbolt-4-Ports, einer davon hinten an der Gehäuseecke.
Foto: Thomas Rau

Akkulaufzeit: Großer Akku sorgt für Ausdauer

Eine sehr gute Balance gelingt dem x360 auch bei der Mobilität: Es wiegt mit knapp zwei Kilogramm kaum mehr als ein 16-Zoll-Multimedia-Notebook ohne Convertible-Funktion. Das große Gehäuse bietet aber Platz für einen Akku mit üppigen 83 Wattstunden Kapazität: Deshalb schafft das Spectre mit knapp 15 Stunden im WLAN-Test eine ähnlich lange oder sogar längere Laufzeit als die meisten leichteren Notebooks mit sparsamerem Prozessor und kleinerem Akku. Ein Nachteil: Die Ladezeiten sind beim Spectre etwas länger, nach einer Stunde am Netzteil ist sein Akku erst mit rund 70 Prozent geladen, die meisten Ultrabooks schaffen hier deutlich über 80 Prozent.