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Hitachi Data Systems positioniert sich neu

08.06.2012
Von 
Kriemhilde Klippstätter ist freie Autorin und Coach (SE) in München.

35 Millionen Gesichter

HDS entwickelt dazu bereits Analysesoftware für vertikale Märkte wie Medizintechnik, Sicherheit oder Transportwesen. Das erfordere tiefe Einsichten in die Inhalte, etwa bei der Analyse von Aufnahmen aus Kernspintomografen, betonen die Manager. Da Hitachi aber solche medizinischen Geräte baue, könne das Know-how auch zum Speichern und zur Analyse der anfallenden Daten genutzt werden. Dabei würden die eingehenden Files automatisch und in Echtzeit indexiert, bevor man sie speichert.

Nach Angaben von Domme ist HDS dank biometrischer Mustererkennung beispielsweise heute schon in der Lage, 35 Millionen Gesichter einer Stadt in der Sekunde zu erkennen und zu indexieren. Soll die Bewegung einer verdächtigen Person durch die City verfolgt werden, müssten riesige Datenmengen möglichst schnell durchforstet werden. Das gehe nur mit Analyseprogrammen, die nach indizierten Objekten suchen. „Bis jetzt geht es darum, wo die Daten gelagert sind und wie sie verwaltet werden. In Zukunft wird es darum gehen, die Inhalte zu analysieren“, sagt der CEO und grenzt sein Unternehmen damit auch von den Konkurrenten ab. Den meisten traut er diesen Ansatz nicht zu: „Das kann keine IBM und keine EMC, eine Siemens vielleicht.“

Damit die HDS-Manager ihre Vision umsetzen können, muss die Infrastruktur passen. Dabei helfen soll unter anderem Virtualisierungstechnik, mit der sich auch die Speicher anderer Hersteller einbeziehen lassen. „Hitachi kommt aus dem Mainframe-Geschäft, wir können partitionieren“, beschreibt Domme, woher das Know-how stammt. Anwenderunternehmen könnten auf diese Weise viel Geld sparen, weil vorhandenes Speichergerät optimal eingesetzt wird und der Speicherplatz vollständig zur Verfügung steht, wirbt der Manager.

Genutzt wird Mainframe-Technik auch für Spezialmaschinen, ähnlich wie es Oracle bei den „Exadata“-Speichern macht. HDS bietet die Technik in einem Modell an, in dem Kunden nur für die tatsächlich genutzte Rechen-Power zahlen müssen. Einziger Nachteil solcher Angebote: Kaum jemand hat Kenntnis davon. Der CEO gesteht dieses Manko ein: „Das Einzige, was wir nicht können, das ist Marketing.“