Das Personal behält die Kontrolle
Die Entwicklung der ersten Anwendungen von MedAble dauerte rund acht Monate. Das Resultat war die Planungssoftware DocPlaner, über die der Patient in der Cloud seinen Termin einschreiben kann, nachdem der Arzt dort freie Sprechzeiten festgelegt hat. Da das System als SaaS konzipiert wurde, ist es rund um die Uhr und auf praktisch jedem Endgerät verfügbar.
"Mit unserer Software lässt sich etwa ein Arzttermin auch per Smartphone-App buchen", schwärmen die Entwickler. Dabei werden alle Vorgänge in Echtzeit verarbeitet und DocPlaner erzeugt automatisch eine Bestätigungsmail. Auf Wunsch kann sich der Patient per E-Mail oder SMS an die Sprechstunde erinnern lassen. Das Praxispersonal sieht sofort die Buchung und behält durch das Tool die Kontrolle über den Terminkalender.
Zudem haben die beiden Unternehmer einen Website-Baukasten erstellt, mit dem sich das System problemlos in bestehende Seiten einbinden lässt. "Es ist so konzipiert, dass der Arzt nach eigenem Ermessen freie Zeiten zur Verfügung stellt und die Auslastung der Praxis für den Patienten nicht sichtbar wird", merkt Faupel an. Für Ärzte, die das System testen wollen, haben die Jungunternehmer eine Demoplattform auf der Firmenseite eingerichtet (Bildergalerie auf Seite 1).
"Wir möchten ein Komplettpaket"
Mittlerweile hat sich das Produktportfolio von Medable um einen zusätzlichen Bausteinen erweitert. Ein Gesundheitsterminal soll den Bezahlvorgang in der Arztpraxis vereinfachen. Die Geräte, die einem Geldautomaten ähneln, sind eine komplette Eigenentwicklung und dienen zur Bezahlung der Praxisgebühren und Privatrechnungen.
Für Faupel und Reisig heißt es nun, ein übergreifendes Konzept zu entwickeln und mittelfristig genug Ärzte von ihrem System zu überzeugen. "Wir möchten niedergelassenen Ärzten in zwei bis drei Jahren ein Cloud-Komplettpaket anbieten, das die Praxisorganisation von der Terminverwaltung bis zur Bezahlung von Leistungen vollständig abdeckt."