Inder wollen in Deutschland wachsen

HCL Technologies übernimmt H&D International

27.06.2018
Von 
Heinrich Vaske ist Editorial Director a.D. von COMPUTERWOCHE, CIO und CSO.
Zu den größeren IT-Service-Anbietern in der deutschen Automobilindustrie gehört die Wolfsburger H&D International Group. Sie wird nun mit ihren 1400 Mitarbeitern vom indischen IT-Dienstleister HCL Technologies übernommen.

H&D ist auf IT-Beratung, Offshore-Enabling, Shopfloor IT und Industrie 4.0 spezialisiert. Außerdem verfügt der Wolfsburger IT-Dienstleister mit engen Drähten zu Volkswagen und Continental über Erfahrungen mit SAP-Dienstleistungen sowie CAx-(Computer-Aided-Technologies)- und Engineering-Services. Mit der Übernahme von H&D will der indische Dienstleister HCL Technologies das Wachstum in Deutschland und Europa ankurbeln. Der deutsche Markt befinde sich "an einem wichtigen Punkt", glaubt Ashish Gupta, Corporate Vice President EMEA bei HCL. Man wolle hier expandieren und "erhebliche Investitionen" tätigen.

Der Campus von H&D International im niedersächsischen Gifhorn.
Der Campus von H&D International im niedersächsischen Gifhorn.
Foto: H&D

Mit H&D erwerben die indischen Offshore-Spezialisten ein Unternehmen, dass selbst schon recht international aufgestellt ist. Die gut 1.400 Mitarbeiter sind an über 20 Standorten weltweit angesiedelt, darunter auch den USA, der Tschechischen Republik und Polen. Letztendlich dürfte H&D den Asiaten aber wohl vor allem als Brückenkopf nach Europa dienen, man erhalte "erhebliche nationale Front-Office- und Lieferfähigkeiten", heißt es in einer Erklärung. So soll das bestehende H&D-Lieferzentrum im niedersächsischen Gifhorn Teil der globalen HCL Services werden und sich auf IT- und Engineering-Dienstleistungen in Deutschland und weltweit fokussieren.

In einer Pressemitteilung zitiert HCL den Analysten Klaus Holzhäuser von PAC Deutschland. Der betont, HCL habe seine Präsens in Deutschland durch den Kauf von Unternehmen wie Volvo IT und Geometric Software bereits klar gestärkt. Mit H&D könnten die Inder die deutschen und mitteleuropäischen Automobilmärkte besser adressieren. Das Duo könne Infrastruktur- und Anwendungsservices sowie Connected Car-, Industrie 4.0-Lösungen und Embedded-Software kombinieren – sowohl in der Fertigungs- als auch der Automobilbranche.