Menschliche Intelligenz weit übertroffen
Hofstetter weiß sich ansonsten im Einklang mit Professor Jürgen Schmidhuber, einem Experten aus der KI-Szene, dessen Schüler und Studeten heute bei so bekannten AI-Unternehmen wie Googles DeepMind-Unternehmung arbeiten. Hofstetter wie Schmidhuber argumentieren, dass bereits heute schon AI-Systeme in Arbeitsumfeldern tätig sind, Entscheidungen treffen und dabei menschliche Intelligenz bei weitem übertreffen.
Während aber Schmidhuber davon ausgeht, dass KI-Systeme innerhalb der kommenden 50 Jahre menschliche Intelligenz weit übertreffen werden, sich dann aber lohnenderen Aufgaben wie die Eroberung anderer Galaxien zuwenden werden, ist Hofstetter skeptischer. Sie sieht die Notwendigkeit, heute schon in die europäische Rechtsprechung Regeln einzupflegen, die dann in Algorithmen implementiert werden müssten. Wenn alles nichts mehr hilft, denkt Hofstetter gar daran, das unter der Kuratel internationaler IT-Konzerne stehende Internet durch Parallelnetze zu ergänzen.
Fachleute wie Nick Bostrom, Leiter des Future Humanity Institute (FHI) in Oxford, glauben, "dass die unregulierte und zwanglose Entwicklung im KI-Sektor eine Reihe signifikanter Gefahren mit sich bringt". Neben Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte könnten die AI-Entwicklungen auch leicht von "bösen Buben", etwa verantwortungslosen Regierungen, genutzt werden. In seinem neuesten Buch "Superintelligenz: Szenarien einer kommenden Revolution" schreibt der Oxford-Professor, die Menschheit spiele bei der AI-Entwicklung wie ein Kind mit einer Bombe. (jm)