Die Geschäfte der deutschen Systemhäuser laufen gut: 18 der Top-25-Systemhäuser sind im Vorjahr zweistellig gewachsen. Sie haben damit eine sich bereits Ende 2009 abzeichnende Entwicklung bestätigt. Schon damals zog die IT-Konjunktur spürbar an, im Laufe des Jahres 2010 nahm sie richtig Fahrt auf, und in den ersten Monaten des laufenden Jahres setzte sich dieser Trend fort. Von einer sich abschwächenden Nachfrage nach IT-Equipment und Dienstleistungen ist nichts zu sehen.
Optimismus ist ungebrochen
So rechnet auch keines der von ChannelPartner und COMPUTERWOCHE befragten Systemhäuser im laufenden Jahr mit schwindenden Erlösen. Über ein Viertel (25,45 Prozent) glaubt gar, in diesem Jahr viel stärker zulegen zu können als der Markt. Knapp über dem Durchschnitt wollen laut eigenem Bekunden fast zwei Drittel (65,45 Prozent) der befragten IT-Dienstleister zulegen.
Etwa jedes zehnte Systemhaus (9,1 Prozent) erwartet ein durchschnittliches Wachstum. Damit zeigen sich deutsche IT-Dienstleister in diesem Jahr insgesamt etwas optimistischer als in der Umfrage 2010, auch wenn die ganz große Euphorie verflogen scheint. Im Vorjahr kalkulierten noch 39 Prozent der deutschen Systemhäuser damit, weit stärker als der Markt zu wachsen.
Weitere 45,5 Prozent nahmen 2010 an, sich zumindest leicht überdurchschnittlich verbessern zu können. Anders als in der aktuellen Erhebung meldete sich im Vorjahr aber auch eine deutlich hörbare Fraktion der Skeptiker zu Wort: 13,8 Prozent der damals befragten IT-Dienstleister erwarteten stagnierende oder gar fallende Umsätze. Dies zumindest hat sich nicht bewahrheitet, alle Top-25-Systemhäuser konnten 2010 ihre Erlöse erhöhen.
- Die Lage der Systemhäuser im Jahr 2011
Wir haben die deutschen Systemhäuser nach ihrer wirtschaftlichen Lage und ihren Plänen befragt. Hier finden Sie die Ergebnisse unsere aktuellen Umfrage. - Wachstumserwartung 2011
Die Umfrage nach den Wachstumserwartungen belegt die gute Stimmung. Ausnahmslos alle Anbieter wollen schneller als der Marktdurchschnitt zulegen. - Wachtsumserwartung 2010
Im vergangenen Jahr war der Optimimus noch nicht ganz so verbreitet. Einige wenige rechneten sogar damit, langsam als der Marktdurchschnitt zu wachsen.<br> (grün: "viel höher als der Durchschnitt"; <br>gelb: "geringfügig höher als der Durchschnitt"; <br>rot: "genauso hoch wie der Durchschnitt"; <br>schwarz: "geringer als der Durchschnitt".) - Die Megatrends 2012
Als wichtigsten Thema erachten die Systemhäuser das Cloud Computing, gefolgt von Managed Services <br>(dunkle Balken: aktuelle Befragung; <br>helle Balken: Umfrage vom Vorjahr). - Wer die wichtigsten Wettbewerber sind
Die starke Präsenz in der Fläche zahlt sich aus: Die meisten Befragten erachten Bechtle als hartnäckigsten Konkurrenten. - Was den Geschäftserfolg gefährdet
Starkes Wachstum braucht mehr Mitarbeiter. Der Fachkräftemangel bedroht den Geschäftserfolg der Systemhäuser. - Investitionsklima 2011
Die gute Stimmung spiegelt sich auch im Investitionsklima wieder, das über 70 Prozent als gut erachten. - Investitionsklima 2010
Im vergangenen Jahr stand es um das Klima ein wenig schlechter, insgesamt äußerten sich die Befragten aber damals schon überwiegend positiv. - Konsolidierung erwartet (2011)
Wenngleich es zuletzt wenig Übernahmen und Insovenzen im Systemhausgeschäft gab, rechnen die meisten Befragten im Lauf des Jahres mit einer fortschreitenden Konsolidierung - Konsoldierungserwartung 2010
Allerdings erwarteten im vergangenen Jahr deutlich mehr Befragte, dass Anbieter infolge von Insolvenzen und Übernahmen vom Markt verschwinden. - Wer wagt den Schritt in die Cloud?
Viele der Anbieter haben die Zukunft fest im Blick. Drei von vier Systemhäusern können ihren Kunden Cloud-Dienste offerieren. - Das Cloud-Angebot
Die meisten Anbieter konzentrieren sich auf Infrastruktur-Dienste. Oft treten sie hier aber nur als Wiederverkäufer auf. <br>(dunkle Balken: aktuelle Befragung; <br>helle Balken: Umfrage vom Vorjahr).
Auch der Blick in die ferne Zukunft zeugt von Zuversicht. Für das Jahr 2012 rechnen 72 Prozent der Anbieter sogar mit einer weiteren Verbesserung ihrer Lage; der Rest glaubt, dass es zumindest nicht schlechter wird. Fast exakt die gleiche Aussage gaben die Systemhäuser 2010 zu Protokoll, als sich 70 Prozent, befragt nach ihren Aussichten für 2011, positiv äußerten. 30 Prozent schauten 2010 sorgenvoll ins kommende Jahr.