Deutsche Systemhäuser im Aufwind

Gute Geschäfte, entspannte Stimmung

23.11.2011
Von 
Ronald Wiltscheck widmet sich bei ChannelPartner schwerpunktmäßig den Themen Software, KI, Security und IoT. Außerdem treibt er das Event-Geschäft bei IDG voran. Er hat Physik an der Technischen Universität München studiert und am Max-Planck-Institut für Biochemie promoviert. Im Internet ist er bereits seit 1989 unterwegs.
Wie geht es den deutschen Systemhäusern? Welche Sorgen plagen sie? Was planen sie? Eine Umfrage zeigt Optimismus allerorten.
Foto: Robert Kneschke /Fotolia

Die Geschäfte der deutschen Systemhäuser laufen gut: 18 der Top-25-Systemhäuser sind im Vorjahr zweistellig gewachsen. Sie haben damit eine sich bereits Ende 2009 abzeichnende Entwicklung bestätigt. Schon damals zog die IT-Konjunktur spürbar an, im Laufe des Jahres 2010 nahm sie richtig Fahrt auf, und in den ersten Monaten des laufenden Jahres setzte sich dieser Trend fort. Von einer sich abschwächenden Nachfrage nach IT-Equipment und Dienstleistungen ist nichts zu sehen.

Optimismus ist ungebrochen

So rechnet auch keines der von ChannelPartner und COMPUTERWOCHE befragten Systemhäuser im laufenden Jahr mit schwindenden Erlösen. Über ein Viertel (25,45 Prozent) glaubt gar, in diesem Jahr viel stärker zulegen zu können als der Markt. Knapp über dem Durchschnitt wollen laut eigenem Bekunden fast zwei Drittel (65,45 Prozent) der befragten IT-Dienstleister zulegen.

Etwa jedes zehnte Systemhaus (9,1 Prozent) erwartet ein durchschnittliches Wachstum. Damit zeigen sich deutsche IT-Dienstleister in diesem Jahr insgesamt etwas optimistischer als in der Umfrage 2010, auch wenn die ganz große Euphorie verflogen scheint. Im Vorjahr kalkulierten noch 39 Prozent der deutschen Systemhäuser damit, weit stärker als der Markt zu wachsen.

Weitere 45,5 Prozent nahmen 2010 an, sich zumindest leicht überdurchschnittlich verbessern zu können. Anders als in der aktuellen Erhebung meldete sich im Vorjahr aber auch eine deutlich hörbare Fraktion der Skeptiker zu Wort: 13,8 Prozent der damals befragten IT-Dienstleister erwarteten stagnierende oder gar fallende Umsätze. Dies zumindest hat sich nicht bewahrheitet, alle Top-25-Systemhäuser konnten 2010 ihre Erlöse erhöhen.

Auch der Blick in die ferne Zukunft zeugt von Zuversicht. Für das Jahr 2012 rechnen 72 Prozent der Anbieter sogar mit einer weiteren Verbesserung ihrer Lage; der Rest glaubt, dass es zumindest nicht schlechter wird. Fast exakt die gleiche Aussage gaben die Systemhäuser 2010 zu Protokoll, als sich 70 Prozent, befragt nach ihren Aussichten für 2011, positiv äußerten. 30 Prozent schauten 2010 sorgenvoll ins kommende Jahr.