Vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten ist die Unternehmenskultur wichtiger denn je, um das Engagement und die Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Unternehmensleistung und die finanziellen Ergebnisse zu steigern. Dies geht aus einer neuen Umfrage unter 500 globalen CEOs hervor, die die Personalberater von Heidrick & Struggles jüngst veröffentlichten.
Die Untersuchung mit dem Titel "Aligning culture with the bottom line: Putting people first" (Abstimmung der Kultur mit dem Geschäftsergebnis: Menschen an oberste Stelle setzen) ergab, dass sich CEOs zunehmend auf die Firmenkultur konzentrieren wollen, weil sie sich damit bessere finanzielle Ergebnisse versprechen. "Arbeitgeber müssen die Kultur ganz oben auf ihrer strategischen Agenda setzen", ist Rose Gailey, Co-Leiterin, Culture & Organization Practice bei Heidrick & Struggles, überzeugt.
Die Ziele sind klar zu formulieren
Wie also bauen nun Führungskräfte eine Kultur auf, die sich positiv auf das Geschäftsergebnis auswirkt? Als wichtigstes Kulturelement bezeichnen die CEOs die Formulierung von klaren Zielen, was den größten Zuwachs von 37 im Jahr 2021 auf 69 Prozent im Jahr 2023 verzeichnete. Weitere Kulturelemente, die für die Leistungssteigerung entscheidend sind, sind Agilität, Innovation und Wachstumsdenken (je 57 Prozent).
Firmenkultur trägt nicht nur zu den finanziellen Ergebnissen bei, sondern verbessert auch das Erlebnis der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Tatsächlich betrachten CEOs die finanziellen Vorteile als zusätzlichen Bonus und treiben ihre Kulturbemühungen stattdessen mit Blick auf die Zufriedenheit und Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voran.
Mitarbeiterengagement steht im Vordergrund
Der wichtigste Motivator für CEOs, die sich auf die Unternehmenskultur konzentrieren, ist die Steigerung des Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die drei wichtigsten Gründe für die Konzentration auf die Kultur wurden durch die Steigerung der Innovation und die Verbesserung von Vielfalt und Integration abgerundet.
Diese Faktoren zeigen, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die Art und Weise, wie sie zusammenarbeiten, immer mehr in den Mittelpunkt rücken - ein Beweis dafür, dass die CEOs einen menschenorientierten Ansatz verfolgen.
Kultur als wichtiges Bindungsinstrument
Die Umfrage ergab, dass sich dieser Ansatz bereits als vorteilhaft erweist. Die Kultur war der wichtigste Einflussfaktor für die Bindungsraten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter - noch vor der Vergütung, den Sozialleistungen und der Flexibilität am Arbeitsplatz. Fast alle Befragten gaben an, dass die Konzentration auf die Kultur die Mitarbeiterbindung verbessert, wobei 53 Prozent sagten, dass dies die Bindung deutlich verbessert, und 41 Prozent, dass dies die Bindung über alle Arbeitsmodelle hinweg etwas verbessert. Während sich die Normen am Arbeitsplatz im Laufe der Zeit ändern, ist die Unternehmenskultur für CEOs eine wichtige Stütze, unabhängig davon, was außerhalb des Unternehmens geschieht.
Im Frühjahr 2023 befragte Heidrick & Struggles 500 CEOs weltweit über den Wert von Unternehmenskultur und ihren Beitrag zum Geschäftsergebnis. Diese CEOs kamen aus Australien, Brasilien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Hongkong, Singapur, Spanien, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten. Sie führen Unternehmen in den Bereichen Konsumgüter, Finanzdienstleistungen, Industrie und Energie, Gesundheitswesen und Pharmazeutika sowie Technologie und Telekommunikation.
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