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Rekordzahlen für Pixel 6

Google-Mutter verdient kräftig

02.02.2022
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Alphabet tut sich weiterhin schwer, mit Google Cloud ein zweites Standbein neben dem starken Werbegeschäft zu etablieren. Überraschend gut schlug sich das Hardwaregeschäft mit dem Smartphone Pixel 6.
Trotz deutlichen Fortschritten liegt Google Cloud dem Mutterkonzern Alphabet aber weiter auf der Tasche.
Trotz deutlichen Fortschritten liegt Google Cloud dem Mutterkonzern Alphabet aber weiter auf der Tasche.
Foto: Sundry Photography - shutterstock.com

Angetrieben von den - Weihnachts- und Corona-bedingt - starken Online-Aktivitäten der Nutzer verzeichnete der Google-Konzern im vierten Quartal 2021 einen Umsatz von 75,3 Milliarden Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Wachstum um 32 Prozent. Analysten hatten laut Yahoo Finance im Durchschnitt mit "nur" 72,3 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettoprofit belief sich laut Firmenangaben auf 20,6 Milliarden Dollar oder 30,69 Dollar je Aktie. Hier war lediglich ein Reingewinn von 27,48 Dollar je Aktie prognostiziert worden. Im Gesamtjahr 2021 verdoppelte sich Googles Gewinn auf fast 76 Milliarden Dollar. Der Umsatz lag bei 258 Milliarden Dollar, ein Plus von satten 41 Prozent.

Google bleibt weiterhin One-Trick-Pony

Wenig überraschend steuerte das Kerngeschäft mit Online-Werbung auch im vierten Quartal 2021 mit 61,2 Milliarden Dollar den Großteil zum Gesamtumsatz bei. Die Einnahmen in diesem Bereich kletterten im Jahresvergleich um gut ein Drittel, im vorangegangenen dritten Quartal hatte Google hier sogar ein Plus von 41 Prozent verzeichnet. Philipp Schindler, Googles Chief Business Officer, sagte, dass der Einzelhandel den größten Beitrag zum Anzeigenwachstum im Vergleich zum Vorjahr geleistet habe. Die Werbeausgaben von Medien und Finanzen seien ebenfalls signifikant gestiegen. Auch die Werbeeinnahmen von YouTube kletterten deutlich auf 8,6 Milliarden Dollar, wenngleich das Wachstum mit 25,4 Prozent niedriger ausfiel, als das der gesamten Company.

Deutliche Fortschritte verzeichnete die strategisch wichtige Google-Cloud-Sparte. Die Umsätze aus dem Geschäft mit Speicherplatz und Rechenleistungen in der Cloud stieg im Jahresvergleich um 44,6 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar. Gleichzeitig verbesserte sich Google auch auf der Ergebnisseite und konnte den operativen Verlust von 1,14 Milliarden im Vorjahr auf 890 Millionen Dollar reduzieren.

Auch andere Bemühungen von Alphabet, die starke Abhängigkeit vom Online-Werbegeschäft zu reduzieren, tragen nur allmählich Früchte. So belief sich der Umsatz des Unternehmensbereichs Other Bets, zu dem die selbstfahrende Autoeinheit Waymo und die Biowissenschaftseinheit Verily gehören, auf 181 Millionen Dollar. Allerdings verbuchte der Bereich 1,4 Milliarden Dollar Verlust.

Allzeit-Verkaufsrekord bei Pixel-Smartphones

Beim Pixel 6 (Pro) hat Google offenbar Einiges richtig gemacht.
Beim Pixel 6 (Pro) hat Google offenbar Einiges richtig gemacht.
Foto: Google

Eine positive Entwicklung meldete indes Googles anderes Umsatzsegment, das Hardware, den Play Store und werbefreie YouTube-Einnahmen umfasst. Dieser Bereich erwirtschaftete einen Umsatz von 8,16 Milliarden Dollar, gegenüber 6,67 Milliarden Dollar im Vorjahr. Besonderes Highlight war dabei laut CEO Sundar Pichai ein "Allzeit-Verkaufsrekord" bei den Pixel-Smartphones. "Im 4. Quartal haben wir trotz eines extrem schwierigen Lieferkettenumfelds einen neuen Umsatzrekord für Pixel aufgestellt", erklärte Pichai bei der Bekanntgabe der Quartalsergebnisse. "Die Resonanz unserer Kunden und Carrier-Partner auf das Pixel 6 war unglaublich positiv."

Konkrete Zahlen zu den Pixel-Verkäufen legte Google allerdings - wie üblich - nicht vor. Testergebnisse deuten jedoch an, dass Google anders als bei den Vorgängermodellen beim Pixel 6 technisch Einiges richtig gemacht hat: Es ist ein Flaggschiff-Smartphone, mit einem schönen Design, brandneuer Kamera-Hardware und einem Preis, der etwa 300 Dollar günstiger ist als vergleichbare Konkurrenzmodelle von Samsung oder OnePlus. Außerdem erhalten Käufer des Geräts Android 12 und eine mit dem iPhone vergleichbare Garantie für Software-Updates über einen längeren Zeitraum.