Die vom früheren MIT-Professor und Informatiker Joseph Bates gegründete Firma Singular Computing beschuldigte den Internet-Riesen, er habe Bates Technologie für die Entwicklung von Iterationen oder Versionen der Tensor Processing Units (TPUs) von Google verwendet. Die Prozessoren bilden die Grundlage für alle KI-Funktionen, die derzeit in der Google-Suche, Google Mail, Google Translate und anderen Google-Diensten zur Verfügung stehen. Als Konsequenz forderte Bates, der die Klage Anfang des Monats eingereicht hatte, von Google 1,67 Milliarden Dollar Schadensersatz.
Bates Anwälte argumentierten, dass Google seine Innovationen kopiert und damit zwei Patente verletzt habe, nachdem sich Vertreter des Suchmaschinenriesen zwischen 2010 und 2014 mehrfach mit ihm getroffen hatten. Dabei wurden Ideen besprochen, die für die Lösung von Herausforderungen im Bereich der künstlichen Intelligenz entscheidend waren. In der von Bates eingereichten Klage werden auch interne E-Mails zitiert, in denen Googles Top-Wissenschaftler Jeff Dean erklärt, dass Bates Innovationen für Googles Technologieentwicklung "wirklich gut geeignet" seien.
Im Gegensatz dazu hatten Googles Anwälte behauptet, dass die KI-Chips von Googles eigenen Forschern und Mitarbeitern entwickelt wurden. Und wenngleich keine Einzelheiten der Einigung bekannt gegeben wurden, bestehen die Anwälte weiter darauf, dass der Internetriese weder Bates noch Singulars Patente in irgendeiner Weise verletzt hat.
Steigende Nachfrage nach KI-Chips
Die Klage gewinnt an Bedeutung, da die zunehmende Verbreitung von generativer KI Tech-Riesen wie Google dazu gezwungen hat, eigene Chips für KI-bezogene Workloads zu entwickeln. Auch IBM, AWS und Microsoft haben ihre eigenen KI-Chips entwickelt.
Der weltweite Markt für KI-Chips wird laut xResearch im Jahr 2022 auf 14,9 Milliarden Dollar geschätzt und soll bis 2030 mit einer jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 40,5 Prozent auf 227,6 Milliarden Dollar anwachsen. Der Markt für KI-Chips wird derzeit von Nvidia dominiert, aber auch die Chip-Giganten Intel und AMD investieren.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der US-Schwesterpublikation Computerworld.