Windows 11

Geöffnete Apps beim Neustart schneller beenden

27.07.2023
Von 
Thomas Rieske arbeitet seit Oktober 2002 als freiberuflicher IT-Fachjournalist und Autor für IDG. Zu den Themenschwerpunkten des Diplom-Übersetzers zählen unter anderem Computersicherheit, Office-Anwendungen und Telekommunikation.
Beim Neustart gibt es fast immer störrische Apps, die das Herunterfahren blockieren. Windows kann diese Programme aber automatisch beenden.

Registry-Backup anlegen

Windows hat viele lästige Standardeinstellungen. Die nervigste dürfte aber die Weigerung des Betriebssystems sein, nicht reagierende Tasks zu beenden, wenn Sie Ihren Rechner herunterfahren oder neu starten. Kann auch nur ein Programm sich selbst nicht beenden oder behauptet, ungespeicherte Daten zu haben, kommt es nach einem Timeout zu einer Fehlermeldung. Erst diese gibt Ihnen die Möglichkeit, das Herunterfahren abzubrechen oder die hängenden Anwendungen zwangsweise zu schließen.

Glücklicherweise lässt sich dieses Problem beheben, indem Sie die Windows-Registry bearbeiten. Bevor Sie Änderungen an der Registrierungsdatenbank von Windows vornehmen, empfiehlt es sich, ein Backup des betreffenden Schlüssels oder Registry-Zweigs anzulegen. Auf diese Weise haben Sie die Möglichkeit, gegebenenfalls schnell die ursprünglichen Einstellungen wiederherzustellen.

Registry-Editor öffnen

Anschließend starten Sie den Registry-Editor, indem Sie zunächst den Ausführen-Dialog per Windows-Taste + R aufrufen. Tippen Sie nun in das Öffnen-Feld den Befehl regedit.exe ein und klicken auf OK oder drücken Enter. Die standardmäßig erfolgende Nachfrage der Benutzerkontensteuerung bestätigen Sie mit dem Ja-Button.

Schlüssel öffnen und anpassen

Navigieren Sie dann zum Schlüssel HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Desktop. Wenn Sie diesen Pfad in die Adressleiste des Editors eintragen und die Eingabetaste drücken, befinden Sie sich direkt an der richtigen Stelle.

Jetzt klicken Sie im linken Teil des Fensters mit der rechten Maustaste auf Desktop. Im Menü, das erscheint, wählen Sie Neu und im Untermenü Zeichenfolge. Anschließend vergeben Sie für den neuen Eintrag den Namen AutoEndTasks und den Wert 1. Damit erlauben Sie Windows generell, hängende Anwendungen bei Bedarf automatisch zu beenden.

Es gibt zwei weitere Einträge, die Sie optional ergänzen können, um das Herunterfahren zu beschleunigen. Sie werden wie oben beschrieben ebenfalls als Zeichenfolge unter HKEY_CURRENT_USER\Control Panel\Desktop hinzugefügt.

Mit WaitToKillAppTimeout legen Sie die Zeitspanne fest, die Windows wartet, bevor eine geöffnete Anwendung beendet wird. Der Standardwert beträgt 20000 (20 Sekunden). Sie können ihn zum Beispiel auf 5000 setzen, um die Wartezeit auf fünf Sekunden zu verkürzen.

HungAppTimeout gibt an, nach welcher Zeit Windows davon ausgeht, dass eine Anwendung sich nicht selbst beenden kann. Der Standardwert beträgt 5000 (fünf Sekunden), aber Sie können dafür beispielsweise 2000 (zwei Sekunden) festlegen.

Rechner neu starten

Damit die Änderungen wirksam werden, müssen Sie Ihren Rechner nicht unbedingt neu booten. Es reicht, wenn Sie den Task-Manager aufrufen, zum Beispiel mit der Tastenkombination Strg + Umschalt + Esc. Dann suchen Sie nach Explorer, öffnen das Kontextmenü des Eintrags Windows-Explorer und wählen Neu starten - fertig.

Von nun an sollte Windows nur noch ein paar Sekunden warten, bevor es Ihre Anwendungen beim Herunterfahren oder Neustart zwangsweise schließt. Vergewissern Sie sich also, dass Sie wirklich zuvor alle wichtigen Daten gespeichert haben.

Produkte: Der Trick funktioniert mit allen aktuellen Versionen von Windows 11. (ad)