Digital Naives statt Digital Natives?

Gen Z anfälliger für Online-Betrug als Boomer

25.09.2023
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Eine aktuelle US-Studie zeigt: Obwohl mit dem Internet groß geworden, ist auch die Generation Z nicht vor Hackern und Online-Betrügern gefeit. Eher im Gegenteil.
Gehört zu den Klischees um die Generation Z auch eine gewisse Sorglosigkeit im Umgang mit Technologien?
Gehört zu den Klischees um die Generation Z auch eine gewisse Sorglosigkeit im Umgang mit Technologien?
Foto: Maria Markevich - shutterstock.com

Weil sie quasi schon von Geburt an mit Technologien wie Internet, Smartphones und allgemein Computern vertraut ist, wird die Gruppe der um die Jahrtausendwende Geborenen - auch bekannt als Generation Z - häufig als besonders online-affin oder gar als Digital Natives bezeichnet. Umso überraschender liest sich das Ergebnis einer kürzlich in den USA durchgeführten Deloitte-Umfrage.

Demnach fallen Mitglieder der Generation Z dreimal häufiger auf Online-Betrügereien herein als ihre Großeltern, die sogenannte Babyboomer-Generation. Sie werden zudem auch viel öfter gehackt: Im Deloitte Connected Consumer Survey 2023 bekundeten 16 Prozent der Gen-Z-Vertreter, dass sie bereits mindestens einmal Opfer eines Hackerangriffs wurden. Bei den befragten Boomern waren es gerade einmal sechs Prozent.

Gleichzeitig lag die Häufigkeit eines gehackten Social-Media-Accounts bei der Gen Z mit 17 Prozent doppelt so hoch wie bei der älteren Generation (8 Prozent) und auch beim Missbrauch ihrer Standortinformationen lagen die Digital Natives mit 14 Prozent vor anderen Altersgruppen.

Gelegenheit macht Diebe?

Für diese überraschenden Ergebnisse gibt es einige Erklärungsversuche. Einer davon lautet, dass die Generation Z Technologien einfach häufiger nutzt als jede andere Generation - und damit auch das Risiko wächst, abgezockt zu werden.

Daneben kann auch die Vertrautheit jüngerer Menschen mit ihren Geräten sie in manchen Fällen dazu verleiten, Bequemlichkeit über Sicherheit zu stellen. Tatsächlich gab die Hälfte der in der Studie befragten Gen-Zs und Millennials an, dass sie darauf vertrauten, dass Online-Dienste ihre Daten schützen - verglichen mit 30 Prozent der älteren Verbraucher. Außerdem waren sechs von zehn Gen-Zs und Millennials der Meinung, dass die Vorteile, die sie von Online-Diensten haben, ihre Bedenken in Bezug auf den Datenschutz überwiegen. Bei Vertretern der älteren Generationen sahen das nur 40 Prozent so.

Ein weiterer Aspekt, der bei den schlechten Resultaten der Umfrage eine Rolle spielen könnte, ist der Umstand, dass die Aufklärung von Kindern im Schulalter über Cybersicherheit kaum noch zeitgemäß ist und sich wenig mit den Online-Erfahrungen junger Menschen deckt.