Wichtige Daten recovern lassen
Falls alle Rettungsversuche erfolglos bleiben, kann Ihnen, wenn überhaupt, nur noch ein professionelles Datenrettungslabor wie etwa Kroll Ontrack oder Convar helfen. Diese Unternehmen haben sich genau auf diese Art von Fällen spezialisiert. Egal, ob Headcrash in einer Festplatte oder eine mit Kaffee überschüttete USBFestplatte – solange die physikalischen Informationen auf dem Medium vorhanden sind, lassen sich die Daten meist retten.
Aber Vorsicht: Die Grenzen der Datenrettung sind klar gezogen! Generell gilt: Ist die physikalische Information durch Beschädigung der Medienbeschichtung nicht mehr vorhanden, kann kein Datenrettungslabor der Welt helfen. Gleiches gilt auch, wenn ein Sektor überschrieben wurde. Sind die Daten zum Beispiel durch eine Daten-Shredder-Software mehrfach mit Zufallsinhalten überschrieben, können auch die Spezialisten nicht mehr viel ausrichten. Zudem können Hardware-Defekte aber noch zusätzlich logische Schäden hervorrufen. Eine fehlerhafte Steuerelektronik einer Festplatte kann Daten falsch auf die Magnetscheiben schreiben. Damit liegen nur defekte Daten vor. In der Praxis ist es dann nicht mehr möglich, solche Daten mit wirtschaftlich vertretbaren Mitteln wiederherzustellen.
Standardpreise für die Datenrettung gibt es nicht. Holen Sie deshalb unbedingt Angebote von verschiedenen Dienstleistern ein. Gut ist, wenn die Preise erfolgsabhängig sind. Viele Datenretter wollen aber schon für die erste Untersuchung Geld sehen, oft bis zu 120 Euro. Die in der Werbung auf den Webseiten von Datenrettungslaboren genannten Preise für Festplatten, USB-Sticks oder Speicherkarten können Sie erfahrungsgemäß oft gut verdreifachen bis vervierfachen. Beauftragt man ein Datenrettungslabor, helfen genaue Auskünfte über Art und Hergang des Datenverlusts da - bei, die Datenrekonstruktion zu beschleunigen. Folgende Informationen sollten Sie bereithalten: Wie ist das Problem entstanden und wie äu ßert sich der Fehler?
Angaben zur logischen Struktur des Datenträgers: Partitionierung, Dateisystem, Volumen, Datenmengen in MB, GB oder TB. Beschreibung der wichtigen Dateien, Unterverzeichnisse, Dateinamen, Dateityp, Dateigrößen, Versionen. Mit diesen Informationen kann man die Arbeit des Datenrettungslabors erleichtern und beschleunigen. Trifft eine defekte Festplatte oder ein Medium in einem Labor ein, erfolgt als Erstes eine Analyse. Dabei wird Art und Umfang des Schadens ermittelt und eine Prognose der rettbaren Daten erstellt. Nach dieser Analyse erhält der Auftraggeber einen Statusbericht mit Zeitaufwand und den veranschlagten Kosten der Datenrettung.
Windows 8.1 Verschlüsselte Systempartition
Eine neue Sicherheitsfunktion in Windows 8.1 ist die automatische Verschlüsselung der Systempartition. Sie schützt etwa bei Verlust eines Notebooks vor unerlaubtem Zugriff auf die enthaltenen Dateien, verhindert allerdings auch, dass Sie mit einer Rettungs-CD versehentlich gelöschte Daten wiederherstellen können.
Die Verschlüsselung des Windows-Systemlaufwerks arbeitet unabhängig von der optionalen Verschlüsselung mit Bitlocker in Windows Pro, die Technik basiert allerdings auf einem abgewandelten Bitlocker. Drei Voraussetzungen gibt es, damit Windows die Startpartition standardmäßig chiffriert: Der Rechner muss die Funktion „Verbunden im Standby“ (Connected Standby) unterstützen – was vor allem bei neueren Mobilrechnern der Fall ist –, ferner eine jüngere Uefi-Firmware besitzen und mit einem TPM-Chip ausgestattet sein. Einzustellen ist im Unterschied zu Bitlocker nichts, da Windows die Verschlüsselung automatisch handhabt. Die Verschlüsselung knüpft Windows zwingend an die Anmeldung mit einem Microsoft-Konto mit Administratorrechten, denn der Schlüssel zum Entschlüsseln der Daten wird automatisch im Microsoft-Konto hinterlegt. Durch diese Auslagerung kommt etwa der Dieb oder Finder eines Notebooks nicht an die Daten auf der Systemfestplatte heran. Bitlocker kann man übrigens zusätzlich zur automatischen Verschlüsselung einschalten.
Dateiversionsverlauf Vorherige Dateikopie finden
Der Dateiversionsverlauf ist Nachfolger der Schattenkopiefunktion und das Nonstop-Backup-Modul in Windows 8 und 8.1. Es übernimmt das regelmäßige Sichern von Dateien im Hintergrund und speichert mehrere Versionen einer Datei, die sich später leicht zurückholen lassen. Gesichert werden Dokumente, die in den Windows-Bibliotheken abgelegt wurden (auch in selbst erstellten), sowie Kontakte, Favoriten und der Desktop. Wer seine eigenen Dateien schützen und wiederherstellen will, muss also entsprechende Windows-Bibliotheken anlegen.
Aufgerufen wird die Funktion durch Eintippen von „Dateiversionsverlauf“ auf der Startseite. Zunächst legen Sie per Klick auf „Laufwerk auswählen“ den Zieldatenträger fest. Das Windows-Laufwerk oder eine Partition auf dem Systemlaufwerk wird nicht angeboten. Sie bekommen eine zweite interne Festplatte oder externe USB-Festplatten angezeigt. Auch auf eine Netzwerkfreigabe können Sie Daten sichern („Netzwerkadresse hinzufügen“). Zum Aktivieren der Sicherung klicken Sie im Hauptdialog einfach auf „Einschalten“. Das Sicherungsintervall legen Sie unter „Erweiterte Einstellungen“ fest. Die gesicherten Dateien finden Sie in der Ordnerstruktur unter „\FileHistory“ auf dem gewählten Zieldatenträger. Die angelegten Unterordner entsprechen der Struktur der Originalordner, die Dateien erhalten einen ergänzenden Zeitstempel. Um eine frühere Dateiversion zurückzuholen, öffnen Sie den Dateiversionsverlauf und klicken auf „Persönliche Daten wiederherstellen“.
Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der PC-Welt. (mhr)