Gartner und SAP raten zu Aktivität

Fünf CRM-Strategien in Krisenzeiten

01.10.2009
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.

4. Prozessänderungen

Innerhalb des Kundenmanagements werden die Prozesse oft übersehen - häufig folgen die eingesetzten Technologien alten, ineffizienten und lückenhaften Prozessen. Unternehmen sollten die Krise nutzen und ihre Kundenprozesse auf Verbesserungsmöglichkeiten hin überprüfen. Der Vorteil dabei sei, dass nicht nur das Unternehmen von besseren Arbeitsabläufen profitiere - sondern auch die Kunden.

5. Organisatorische Änderungen

Auch wenn organisatorische Änderungen zu den schwierigsten Aspekten innerhalb des CRM zählen: Viele Unternehmen müssen ihren Fokus laut Gartner von einer produktzentrierten zu einer kundenzentrierten Sicht verschieben. Die etwas ruhigere Zeit der Krise können Unternehmen dazu nutzen, einige organisatorische Änderungen anzugehen.

Mit ihren Einschätzungen stehen die Gartner-Analysten nicht alleine da. Eine derzeit von SAP durchgeführte Studie zum Thema "Marketing Operations und Customer Experience" zeigt, dass viele Firmen zwar über Jahre hinweg einzelne CRM-Funktionen (wie Vertrieb oder Call Center) optimiert haben. Die Integration der verschiedenen Bereiche über alle Kundeninteraktionspunkte hinweg hinke der Entwicklung eines "Total Customer Experience Managements" indes deutlich hinterher. In den meisten Fällen lägen dafür laut Studie zwar bereits Konzepte in der Schublade, jedoch stünden diesen noch die funtkionsübergreifende Umsetzung und der damit verbundene aufwändige Veränderungsprozess zumeist entgegen. Für die Zukunft seien laut SAP Transformationsprozeses sowohl in den Ablauf- als auch Aufbauorganisationen zu erwarten.

Web 2.0 erlaubt Marktforschung auf Tastendruck

Hält das Web 2.0 für ein probates Mittel innerhalb einer CRM-Strategie: Leiter CRM-Produktmanagement bei SAP
Hält das Web 2.0 für ein probates Mittel innerhalb einer CRM-Strategie: Leiter CRM-Produktmanagement bei SAP

Auch die Nutzung des Web 2.0 sollte von den Anwender zügig angegangen werden: "Online-Communities haben sich als ein probates Mittel etabliert, damit sich Kunden untereinander austauschen können", so Ralf E. Strauß, Leiter Produktmanagement CRM Marketing bei SAP. "Online-Customer-Communities haben sich nicht nur als wertvolles Instrument im Sinne eines Customer SelfService herauskristallisiert, sondern erlauben auch die Durchführung einer Online-Marktforschung mit nur einigen Tastendrücken." Die Diskussion drehe sich in vielen Unternehmen zunehmend darum, wie diese Communties am besten in die eigenen Systeme und Prozesse zu integrieren seien. Auch das analytische Potential ist für Strauß noch nicht ausgeschöpft. Oft scheitert das Unterfagen an den über mehrere Systeme verteilten und nicht aggregiert verfügbaren Kundendaten.