Licht ins Dunkel bringen

Fünf Big Data-Mythen, die Unternehmen Millionen kosten können

10.01.2018
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Marc Wilczek ist Autor zahlreicher Beiträge rund um die Themen digitale Transformation, Cloud Computing, Big Data und Security. Aktuell ist er Geschäftsführer beim IT-Sicherheitsanbieter Link11. Neben Managementstationen im Deutsche Telekom Konzern und bei CompuGroup Medical, leitete er zuvor unter anderem als Managing Director das Asiengeschäft beim IT-Sicherheitsexperten Sophos.

4: Alle Benutzer halten sich an die Spielregeln

Während Unternehmungen von ihren Mitarbeitern das Einhalten von Richtlinien erwarten, leben wir leider nicht in einer perfekten Welt. Tatsache ist, dass einige Mitarbeiter die Richtlinien zum Umgang mit Unternehmensdaten umgehen oder im eigenen Ermessen anders auslegen, sofern sie nicht strikt durchgesetzt werden.

Mit Initiativen wie Bring-Your-Own-Device (BYOD) verschwimmen die Grenzen zwischen Unternehmensdaten und persönlichen Daten. Die Veritas-Studie ergab, dass ganze 65 Prozent aller Mitarbeiter nicht genehmigte Synchronisierungs- und Speicherdienste nutzen. Während 57 Prozent Fotos speichern, belegen weitere 57 Prozent die Unternehmens-IT mit privaten Dateien und Dokumenten. 47 Prozent speichern Musikdateien und 43 Prozent ihre Social-Media-Inhalte. Ein Drittel speichert Videos und 26 Prozent Spiele in der Unternehmensinfrastruktur.

Während dies aus Benutzersicht mitunter unglaublich praktisch sein mag, verschlingt dies bei den Unternehmen enorme Kosten, indem Petabytes an Daten gespeichert, verarbeitet und archiviert werden, die für geschäftliche Zwecke nutzlos sind.

5: Wir sind geschützt und müssen uns deshalb nicht auf eine Datenpanne vorbereiten

Die Gefahr einer Datenpanne wird immer noch stark unterschätzt. Viele Organisationen bereiten sich nicht auf den Ernstfall vor, was wiederum weitreichende Folgen und enorme Schäden zur Konsequenz haben kann. Die Anzahl von Cyberangriffen nimmt enorm zu. Dank wachsender Datensilos und digitaler Geschäftsmodelle setzen sich Unternehmen exponentiell steigenden Risiken aus. Wie aus der Ernst & Young-Studie hervorgeht, verfügen jedoch 42 Prozent der befragten Unternehmen über keine Kommunikationsstrategie und keinen Plan wie im Fall einer Datenpanne zu verfahren ist.

Innerhalb der ersten sieben Tage nach einem solchen Vorfall sagen 39 Prozent, dass sie die Öffentlichkeit informieren würden. Rund 70 Prozent würden die Regulierungsbehörden informieren. Sagenhafte 46 Prozent der Befragten würden hingegen ihre Kunden nicht benachrichtigen, selbst wenn Kundendaten exponiert wurden. Weitere 56 Prozent würden davon absehen ihre Lieferanten zu benachrichtigen, selbst wenn deren Daten betroffen waren.

Im digitalen Zeitalter entwickelt sich die Bedrohungslandschaft schnell. Neben umfassenden Schutzvorkehrungen die verhindern, dass eine Datenverletzung überhaupt erst auftritt, ist es ebenso wichtig, angemessen darauf vorbereitet zu sein, wie bei einem etwaigen Vorfall zu reagieren ist. Es steht enorm viel auf dem Spiel, denn eines ist klar: Weder Kunden noch Anteilseigner werden für Leichtsinnigkeit und unzureichende Vorbereitung Verständnis entgegenbringen.