Test 7590 AX gegen 7490: WLAN, NAS, Leistungsaufnahme
Um die Leistung beider Router mit der gleichen Firmware-Version in der Praxis zu prüfen, unterziehen wir sie unserem WLAN-Router-Testverfahren. Sie müssen dabei unter optimalen und unter schwierigen Übertragungsbedingungen Datenpakete zwischen einem per WLAN verbundenen Notebook und einem PC, der per LAN-Kabel am Router hängt, weiterleiten.
Beim Test über die kurze Entfernung von drei Metern steht das Notebook in Sichtweite des Routers: Dass ideale Funkbedingungen herrschen, belegt die Linkrate: Das Notebook verbindet sich mit dem maximalen theoretischen Verbindungtempo von 2402 MBit/s (Fritzbox 7590 AX) beziehungsweise 866 MBit/s (Fritzbox 7490) mit den Routern. Das aktuellere Modell erzielt dabei eine Datenrate von knapp 1 GBit/s, nur begrenzt durch die Gigabit-LAN-Ports an Router und PC: Die WLAN-Leistung reicht, um Internetanschlüsse mit Gigabit-Bandbreite ins Heimnetz zu übertragen - zum Beispiel, wenn Sie die 7590 AX hinter einem Kabel- oder Glasfaseranschluss einsetzen. Aber auch die 7490 schlägt sich mit Datenraten zwischen 400 und knapp unter 600 MBit/s wacker.
Aktion | Fritzbox 7590 AX | Fritzbox 7490 |
Anzeige Mesh-Übersicht | 4s | 6s |
Einrichtung Wireguard | 28s | 41s |
Neuen Benutzer anlegen | 18s | 27s |
Zusätzliche Telefonnummer einrichten | 40s | 45s |
Gastnetz einrichten | 12s | 17s |
Neustart | 162s | 198s |
Über die lange Messdistanz von 25 Metern und drei Zimmer hinweg erreicht das Notebook an der Fritzbox 7590 AX in der Spitze knapp 200 MBit/s, mit der 7490 kommt es auf knapp 100 MBit/s. Selbst in einer größeren Wohnung lassen sich beide sinnvoll an schnellen VDSL-Anschlüssen nutzen: Die 7590 AX ist allerdings nicht schnell genug für Super-Vectoring-Verbindungen mit bis zu 250 MBit/s, während die 7490 die Vectoring-Bandbreite mit 100 MBit/s fast ungebremst überträgt. Wer allerdings Top-Tempo innerhalb des Heimnetzes benötigt, um zum Beispiel Backups durchzuführen oder große Dateien zu kopieren, ist mit der Fritzbox 7590 AX besser bedient.
Im Last-Test prüfen wir über die kurze Messdistanz, welche Fritzbox sich besser für große WLANs eignet, in denen viel Datenverkehr herrscht: Dazu sind neben dem Test-Notebook vier weitere Clients mit der Fritzbox verbunden, die Internetvideos abspielen und umfangreiche Downloads durchführen.
Mit der Fritzbox 7590 AX überträgt das Test-Notebook zwischen 300 und knapp unter 400 MBit/s: Aufgrund des schnelleren WLAN-Standards bietet das aktuelle Modell auch unter Last noch genug Bandbreite für rasche Datentransfers. Die Fritzbox 7490 liefert in diesem Test zwischen rund 70 und knapp über 100 MBit/s: Bei einem großen WLAN mit vielen Geräten kommt der Oldie an seine Grenzen.
Beide Fritzboxen haben je zwei USB-3.0-Ports, über die Sie einen externen Speicher fürs Heimnetz bereitstellen können. Eine echtes NAS-System ersetzen Sie damit nicht, denn die Lese- und Schreibraten fallen im Test sehr niedrig aus.
Die Fritzbox 7590 AX schafft maximal 64 MB/s beim Lesen und 29 MB/s beim Schreiben, die Fritzbox 7490 ist deutlich langsamer. Während Sie das aktuellere Modell für Backup- und Kopieraktionen einsetzen können - das Lesen eines 3-GB-ISOs dauert bei ihr rund eine Minute, das Schreiben knapp zwei Minuten -, reicht das NAS-Tempo der 7490 höchstens fürs Multimedia-Streaming oder den Transfer kleiner Dateien.
Für die 7490 spricht dagegen die geringere Leistungsaufnahme: Sie verbraucht im Schnitt rund vier Watt weniger als die Fritzbox 7590 AX. Ein starkes Argument gegen den neueren Router ist das aber nicht, da Sie übers Jahr gesehen mit einer 7490 nicht einmal 20 Euro an Stromkosten sparen.
Alle Messwerte des Test-Duells zwischen 7590 AX und 7490 finden Sie in der Tabelle.
Test | Fritzbox 7590 AX | Fritzbox 7490 |
WLAN-Tempo über 3 Meter (MBit/s) | 950 | 590 |
WLAN-Tempo über 25 Meter (MBit/s) | 195 | 101 |
WLAN-Tempo bei aktivem Netzwerk (MBit/s) | 385 | 113 |
USB-Transferrate (Lesen / Schreiben) in MB/s | 64 / 29 | 22 / 3 |
Leistungsaufnahme ohne Übertragung (Watt) | 12 | 7,9 |
Leistungsaufnahme bei WLAN-Übertragung (Watt) | 13,8 | 10,3 |
Fritzbox 7590 AX gegen 7490: Das Duell-Fazit
Die Fritzbox 7490 leistet gute Dienste, wenn Sie mit einem 100-MBit-Internet zufrieden sind und kein großes Heimnetz haben. Schnellere Onlineanschlüsse und eine effiziente Versorgung eines großen Heimnetzes sind aber nur mit einem aktuellen VDSL-Router wie der Fritzbox 7590 AX möglich. Trotzdem müssen Sie als Besitzer einer 7490 nicht unbedingt auf eine 7590 AX umsteigen: Zukunftssicherer ist ein Modem-Router für Glasfaser oder ein Kombi-Router für schnelles VDSL und Glasfaser wie die neue Fritzbox 5690 Pro.
Tipp: So gelingt der Umstieg auf eine neue Fritzbox Eine neue Fritzbox einzurichten, ist zunächst mit Aufwand verbunden: Sie müssen alle wichtigen Einstellungen für Internetanschluss und Heimnetz vornehmen sowie WLAN- und Kabel-Geräte mit dem Router verbinden. Leichter geht der Umstieg, wenn auf der alten und der neue Fritzbox das aktuelle Fritz- OS installiert ist: Seit Fritz-OS 7.56 unterstützt Sie die Firmware mit einem neuen Wechsel-Assistenten. Er ersetzt den bisherigen Weg, auf der alten Fritzbox unter „Sichern“ Einstellungs- und Telefondateien zu speichern und sie auf der neuen Fritzbox einzuspielen, mit einer bequemen Schritt-für- Schritt-Anleitung. Rufen Sie dazu das Menü der bisherigen Fritzbox auf und gehen Sie zu „Assistenten –› Einstellungen auf neue Fritzbox übertragen“. Dort klicken Sie auf „Sichern“, um die Einstellungen und Telefondaten des Routers zu speichern. Anschließend schließen Sie die neue Fritzbox an den Strom an und verbinden Sie per LAN-Kabel mit dem alten Router. Wichtig: Auf der neuen Fritzbox müssen die Werkeinstellungen geladen sein, was bei einem neu gekauften Modell der Fall ist. Ansonsten müssen Sie die neue Fritzbox zunächst zurücksetzen – ohne Werkseinstellungen funktioniert der Wechselassistent nicht. Sind die beiden Router verbunden, drücken Sie an beiden die WPS- oder Connect- Taste: Bei der Fritzbox 7490 müssen Sie die Taste „WLAN-WPS“ sechs Sekunden lang gedrückt halten, bei der Fritzbox 7590 AX genügt ein kurzer Druck der Taste „Connect/ WPS“. Nun werden die gespeicherten Einstellungen übertragen, zum Beispiel WLAN-SSID und -Passwort sowie die Registrierung für MyFritz. Jetzt melden sich WLAN-Clients im Heimnetz automatisch am neuen Router an. Auch DECT-Geräte erledigen das jetzt selbständig, bislang mussten Sie diesen Vorgang zusätzlich anstoßen. Wenn Sie anschließend LAN- und Telefongeräte an den neuen Router angeschlossen haben, ist er einsatzbereit. |
(PC-Welt)