Behördengänge mit PC oder Smartphone erledigen
In der digitalen Verwaltung ließe sich dies ganz einfach am heimischen PC oder sogar unterwegs per Smartphone erledigen. Die Verwaltungsangestellten hätten wichtige Informationen schneller zur Hand und könnten so zügiger Anträge bearbeiten und Anfragen beantworten. Weiteres Plus wäre für knapp 80 Prozent der von Bitkom Befragten die Transparenz des E-Governments. Sie sähen gerne stets den aktuellen Stand ihrer Anfrage ein.
Vereinzelt finden sich entsprechende Angebote deutscher Behörden bereits. Allerdings sind sie für die Bürger oft noch intransparent und zu kompliziert. Hinzu kommen Bedenken in puncto Datenschutz. Folglich sind die Deutschen - trotz ihres Wunsches nach Digitalisierung - zurückhaltend und verharren lieber in der vertrauten analogen Welt mit persönlichem Besuch beim Amt und Signatur eines Papierformulars mit Kugelschreiber.
Neben Heidelberg ermöglichen viele weitere deutsche Städte wie Fulda oder Ratingen ihren Bürgern, Verwaltungsdienste online zu erledigen. Und die Bundesregierung plant mit dem 2017 beschlossenen Onlinezugangsgesetz, dass bis 2022 alle Verwaltungsleistungen von Städten und Ländern auch online angeboten werden. Für sich selbst steckt sie die Ziele noch höher: Bis 2020 soll die Verwaltung der Regierung komplett digitalisiert sein.
Die Digital-Agentur Heidelberg plant bereits die nächsten Schritte, um die Verwaltung smarter zu machen. So will die Stadt noch in diesem Jahr den Winterdienst digitalisieren. Dazu wurden erste Silos für Streugut mit Sensoren bestückt, die den Füllstand messen. Für die Zukunft ließe sich das Projekt noch weiter denken: Wenn Sensoren erfassen, ob eine Straße im Stadtgebiet glatt ist, müsste der Winterdienst nur noch dort fahren und streuen, wo es auch wirklich angezeigt ist.
In Karlsruhe spenden die Straßenlaternen nicht nur Licht
Weltweit sind die Stadtentwickler jetzt gefordert, die Städte mit umfassenden Konzepten zukunftsfähig zu machen. Das gilt für die digitale Verwaltung ebenso wie für eine intelligente Verkehrsführung, weniger Luftverschmutzung und den geringstmöglichen Energieverbrauch.
In Karlsruhe etwa hat die Stadt gemeinsam mit SAP und EnBW das Projekt Smart City Light angestoßen. Hier werden Straßenlaternen mittels Funktechnik intelligent gemacht, sodass sie effizienter sind und sich vielfältiger nutzen lassen: Sie spenden nur noch Licht, wenn sich tatsächlich jemand in ihrem Umkreis aufhält und dienen darüber hinaus als E-Tankstelle, WLAN-Hotspot, Temperaturmesser und Notrufsäule. Außerdem messen Sensoren die Feinstaubbelastung der Umgebung, Lärm und Verkehr.
"Diese Daten werden Städteplaner künftig an die Hand bekommen, um beispielsweise die Verkehrsführung oder den Straßenbau zu verbessern", sagt SAP-Bereichsleiter Hagl. "Meldet eine der schlauen Laternen ständig Stau, könnte an dieser Stelle die Kreuzung einem Kreisverkehr weichen. Smart-City-Maßnahmen wie diese entlasten die Bewohner von Städten und Gemeinden und können auch in puncto Umweltschutz einen wichtigen Beitrag leisten."