Microsoft Graveyard

Friedhof der gekillten Microsoft-Produkte

31.01.2024
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Einen virtuellen Friedhof der in den letzten 30 Jahren verblichenen Microsoft-Produkte bietet die US-Seite Microsoft Graveyard.
Inspiriert vom Projekt "Killed by Google" informiert die Website Microsoft Graveyard über Microsoft-Produkte, die mittlerweile Geschichte sind.
Inspiriert vom Projekt "Killed by Google" informiert die Website Microsoft Graveyard über Microsoft-Produkte, die mittlerweile Geschichte sind.
Foto: Screenshot Microsoftgraveyard.com

Kennen Sie noch Tay, Kin oder Bob? Das waren alles Microsoft-Produkte, die jetzt auf dem virtuellen Friedhof Microsoft Graveyard eine Ruhestätte gefunden haben. Victor Frye, der die Seite ins Leben gerufen hat, wurde dazu durch das Projekt "Killed by Google" inspiriert.

Microsoft Tay wurde nur 16 Stunden alt

Dass sich das Gros der Leser nicht mehr an Tay erinnern wird, verwundert nicht weiter. Denn Tay wurde 2016 gerade einmal 16 Stunden alt und dürfte damit das Microsoft-Produkt mit der kürzesten Lebenszeit sein.

Tay war der Versuch, einen Chatbot mit künstlicher Intelligenz auf Twitter zu veröffentlichen. Kurz nach dem Start wurde er allerdings wegen aufrührerischer und rassistischer Tweets abgeschaltet.

Kin - das ungeliebte Mobile Device

Nur zwei Monate alt wurde das 2010 von Microsoft vorgestellte Kin.
Nur zwei Monate alt wurde das 2010 von Microsoft vorgestellte Kin.
Foto: Microsoft/PC World

Ebenso wenig Erfolg hatte Kin. Das Produkt wurde lediglich zwei Monate alt. Dabei handelte es sich um ein 2010 vorgestelltes Mobile Device, das vor allem durch seine Social-Network-Integration punkten sollte. Doch gegen iPhone und Android-Smartphones hatte Kin keine Chance.

Bob - Microsofts größter Flop?

Die derzeit älteste Leiche auf dem virtuellen Friedhof - und der wohl größte Software-Flop seitens Microsofts - ist Bob. Bob war 1995 der Versuch von Microsoft, die grafische Benutzeroberfläche des damals aktuellen Windows 3.1 durch eine noch einfachere Oberfläche zu ersetzen.

So fanden sich Programme als Objekte eines Hauses wieder und Eingaben wurden über animierte Figuren abgewickelt. Auf diese Weise wollte Microsoft PC-unerfahrene Benutzer ansprechen. Ein Versuch, der gründlich in die Hose ging. Von Bob wurden lediglich 30.000 Exemplare verkauft. Das wenige Monate später erschienene Windows 95 verkaufte sich in den ersten drei Monaten rund 45 Millionenmal.

Graveyard mit Erklärungen

Neben solchen Kuriositäten finden sich auf dem Graveyard auch ganz normale Produkte wie Windows 8 oder Windows Vista. Zudem führt die Seite auch Produkte auf, mit deren baldigem Ableben zu rechnen ist.

Zu jedem Produkt gibt die Website eine kurze Erklärung und nennt den Produktlebenszyklus. Zudem ist jede Nennung mit Link zu weiteren Erklärungen oder einem YouTube-Video hinterlegt.

Besucher der Seite, die Fehler finden, Vorschläge für Ergänzungen etc. haben, können mit Victor Frye über Github in Kontakt treten.