Mit einem Wert von 124 ist der Geco-Index (Grundlage ist das Geschäftsjahr 2009, das die Basis 100 bildet) im vierten Quartal 2012 gegenüber dem zurückliegenden um vier Prozent gestiegen, obwohl im Dezember wegen der günstig gelegenen Feiertage weniger gearbeitet wurde. Zwar befindet sich der Index damit gut elf Prozent unter dem Niveau des Rekordjahres 2011, erreicht aber mit seinen 124 Punkten immerhin den dritthöchsten Stand der letzten beiden Jahre.
Consultants haben gut lachen
Die Berater-Stundensätze konnten Ende 2012 am stärksten zulegen: mit fast neun Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Selbst gegenüber dem dritten Quartal 2012 stiegen sie um 9,5 Prozent. "Der Trend zu mobilen Endgeräten, der viel Software-Redesign erfordert, treibt die Nachfrage nach Entwicklern an", analysiert Geco-Vorstand Günter Hilger. Cloud-Computing beflügele zusätzlich Themen wie Server- oder Storage-Virtualisierung und IT-Sicherheit. Aber auch im Lösungsgeschäft würden die Berater weiter hofiert. Hier waren es meist SAP-Themen, die die Preise trieben. Mit einem Wert von 104 zeigen sich dagegen die Techniker-Stundensätze fast unverändert gegenüber dem Wert des vergleichbaren Vorjahresquartals 2011 (105).
Die gute Auslastung der vergangenen Quartale wurde laut Hilger teilweise auch von großen Infrastrukturprojekten, die Anfang 2012 vergeben wurden, beeinflusst. Diese Projekte sind gegen Jahresende sukzessiv ausgelaufen und haben für eine gewisse Entspannung bei der Verfügbarkeit von Freiberuflern im Bereich Infrastruktur gesorgt. "Ich glaube jedoch nicht, dass man daraus eine Tendenz ablesen kann. Durch die hohe Zahl der vorliegenden Projektabschlüsse für 2013 könnte die Auslastung in diesem Segment wieder zulegen", glaubt der Hamburger Unternehmer.
Die Projektlaufzeiten stiegen im vierten Quartal gegenüber dem dritten Quartal um fast 16 Prozent auf 144 Punkte. Sie liegen damit im Vergleichszeitraum nur noch fünf Prozent unter der Marke des Rekordjahres von 2011 (152).
Man nimmt, was man kriegen kann
Der Projektindex, also das Verhältnis von angebotenen und realisierten Projekten, stieg im letzten Quartal 2012 gegenüber dem Vorquartal um 30 Prozent auf 100 Punkte. Selbst gegenüber dem vierten Quartal 2011, immerhin ein Rekordjahr, konnte er noch um 15 Prozent zulegen. "Offensichtlich sind die Projektinhaber weniger wählerisch als früher und die wenigen verfügbaren Experten werden mit Wohlwollen geprüft. Im Klartext könnte man auch sagen, man nimmt, was man kriegen kann, vor allem bei den Beratern. Hier findet eindeutig ein Umdenken statt", beobachtet Hilger. Getrübt wird die erfreuliche Entwicklung allein durch die deutlich sinkenden Projektanfragen. Mit einem Wert von 157 Punkten gingen sie um 54 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2011 zurück. (hk)
- Die wichtigsten Auftraggeber für IT-Freiberufler
In welchen Branchen erhalten selbständige IT-Profis die meisten und die längsten Aufträge? Das Projektportal Gulp ermittelte die zehn wichtigsten Branchen. in den vergangenen zwei Jahren. - 9. Chemie und Pharma...
...verlor im Gulp-Ranking zwei Plätze, da vor allem 2011 deutlich weniger Externe beauftragt wurden. - 8. Industrie
In klassischen Industrieunternehmen wurden seit 2004 laut Gulp-Auswertung ca. 1100 Projekte mit IT-Freiberuflern abgewickelt. Damit liegt die Branche im Mittelfeld. - 7. Handel
Im Handel wurden seit 2004 laut Gulp-Auswertung ca. 1400 Projekte mit IT-Freiberuflern abgewickelt. - 6. Automotive
Über 3300 Projekte wurden in der Auto- und Zuliefererindustrie seit 2004 mit Freiberuflern abgewickelt. Auch in diesem Jahr ist die Nachfrage nach selbständigen IT-Profis hoch. - 5. IT-Dienstleister und Systemhäuser...
...beauftragen auch regelmäßig und oft IT-Freiberufler. - 4. Versicherungen...
...gehören seit jeher zu den wichtigen Auftraggebern. Hier dauert ein Projekteinsatz im Schnitt 16 Monate. - 3. In der Telekommunikation
...verzeichnet Gulp 5500 abgewickelte Projekte für IT-Freiberufler seit 2004. - 2. Auch die Elektronikindustrie..
kann sich unter den wichtigsten Auftraggebern behaupten. Hier ist der durchschnittliche Projekteinsatz mit 18,4 Monaten am längsten. - 1. Banken und Finanzinstitute...
...sind die unangefochtene Nummer eins unter den Auftraggebern für IT-Freelancer. Viele Umstrukturierungsmaßnahmen, neue Gesetze oder Fusionen machen den Einsatz von IT-Freelancern nötig.
Der Geco-Freiberufler-Index…
…ist ein Indikator für freiberufliche IT-Profis. Er wird quartalsweise von der Geco AG in Hamburg erhoben. Der Index vergleicht die einzelnen Quartale des aktuellen Geschäftsjahres mit den vergleichbaren Zeiträumen der voran gegangenen Jahre. Die Grundlage der Berechnungen bildet das Geschäftsjahr 2009 (Basis = 100). Der Index setzt sich aus den fünf Werten Berater-, Technikerstundensatz, Projektlaufzeiten, Projektindex (gibt das Verhältnis von Projektanfragen zu realisierten Projekten an) und Projektanfragen zusammen.