Hohe Nachfrage

Freiberufler steigern ihre Honorarwünsche

16.09.2011
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Die gute Auftragslage für IT-Selbständige spiegelt sich in der Stundensatz-Analyse von Gulp wider: Durchschnittlich verlangt ein IT-Profi 73 Euro in der Stunde.

Die Zeiten, in denen IT-Freiberufler pro Stunde selten mehr als 70 Euro verlangten, sind gar nicht so lange her: Zwischen 2008 und 2010 herrschte Stagnation, vor sechs Jahren war mit einem durchschnittlichen Honorarwunsch von 64 Euro pro Stunde ein Tiefpunkt erreicht. Mittlerweile geben die 75.000 Freiberufler, die in der Datenbank des Projektportals Gulp eingetragen sind, ihren Stundensatz im Durchschnitt mit 73 Euro an und liegen damit auf dem Niveau von 2002.

Die Höhe des Stundensatzes hängt aber stark von Qualifikation, Erfahrung und Region ab. Ähnlich wie bei den Angestellten vergrößert sich die Kluft zwischen gut und schlecht bezahlten Positionen: Wer nur administrative Tätigkeiten ausübt, hat das Nachsehen. So stagniert die Stundensatzforderung von Administratoren bei 58 Euro, während sich Berater oder Entwickler im vergangenen Halbjahr finanziell verbesserten. Gewinner sind die Projektleiter, die ihre Durchschnittsforderung von 79 auf 81 Euro erhöhten.

Ein Pfund ist auch die Berufserfahrung: Laut Gulp fordern IT-Selbständige, die weniger als zehn Jahre im Geschäft sind, nur 63 Euro und damit elf Euro weniger als Kollegen, die mehr als zehn Jahre Markterfahrung mitbringen.

Auch wenn quer durch die Republik alle Freiberufler höhere Stundensätze fordern, macht die Region einen großen Unterschied. In Dresden oder Leipzig verlangen IT-Selbständige mit durchschnittlich 66 Euro zehn Prozent weniger als ihre Kollegen in Hamburg, Düsseldorf, Köln oder Frankfurt am Main.

(Teaserfoto: Thomas Graf/Fotolia.de)