Will sich ein IT-Experte selbständig machen und nimmt nur sein bisheriges Einkommen als Umsatzziel, ist er schlecht beraten. Schließlich muss er für Altersvorsorge und Krankenversicherung aufkommen, ein Büro unterhalten und ein Auto finanzieren. Nicht zu vergessen der zeitliche Aufwand für Verwaltung, Projektakquise oder Weiterbildung, den der IT-Freiberufler in sein Unternehmen investieren muss und dem Kunden nicht in Rechnung stellen kann. Dieser Aufwand ist nicht unerheblich, wie eine Umfrage des Projektportals Gulp unter 2100 Freiberuflern zum Thema Honorare zeigt.
Demnach arbeiten selbständige IT-Experten und Ingenieure im Monat 18 Tage im Projekteinsatz für den Kunden sowie drei (unbezahlte) Tage für Projektakquise, Verwaltung und Weiterbildung. Im Schnitt erhalten sie einen Stundensatz von 79 Euro. Jeder dritte der Befragten muss sich mit weniger als 70 Euro in der Stunde begnügen, bei 17,3 Prozent fließen über 100 Euro pro Stunde in die Kasse. Mehr als die Hälfte der befragten Freiberufler rechnet nicht damit, dass sie im Laufe des Jahres höhere Honorare fordern können. Knapp 41 Prozent der Befragten plant, den Stundensatz anzuheben, und fast jeder zweite der Befragten erhält im aktuellen Projekt bereits einen höheren Stundensatz als im Projekt davor.
Selbständig aus Überzeugung
Grundsätzlich beurteilen die befragten Freiberufler ihre Situation optimistisch. 93 Prozent ist selbständig aus Überzeugung, und knapp 80 Prozent sind der Meinung, dass einem Selbstständigen unterm Strich mehr zum Leben übrig bleibt als einem Festangestellten. Dementsprechend gering ist die Bereitschaft der IT-Freiberufler, in eine Festanstellung zu wechseln. Ein gutes Jobangebot würden nur 30 Prozent ergreifen. (Hier finden Sie die Ergebnisse der Umfrage in Grafiken)
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