Verbesserte Auftragslage

Freiberufler fordern mehr Geld

02.11.2011
Experten für Qualitätssicherung machen den größten Sprung.

Zum ersten Mal seit der Krise verlangen IT-Freiberufler wieder einen höheren Stundensatz, und zwar im Schnitt 71 Euro. Das ergab die halbjährliche Auswertung des Projektportals Gulp, die auf Honorarforderungen der dort registrierten 70.000 IT-Freiberufler und auf mehr als 800.000 abgewickelten Projektangeboten beruht. Stefan Symanek, Marketing-Leiter bei Gulp, erklärt sich den Anstieg durch die verbesserte Auftragslage: "Juli und August waren die bislang besten Monate des Jahres mit der höchsten Zahl an Projektanfragen."

Auftraggeber verstärken den Preisdruck leicht

Der gestiegenen Nachfrage zum Trotz suchen Unternehmen bevorzugt günstigere Freiberufler für ihre Projekte. "Wir analysierten auch, welche Stundensatzforderung die IT-Freiberufler, die Projektanfragen erhalten, in ihr Skill-Profil eingetragen haben. Dieser Stundensatz der Kontaktierten sank im letzten Jahr um einen Euro auf durchschnittlich 69 Euro." So wurden im August 2009 noch 57 Prozent aller Projektanfragen an IT-Freiberufler mit Stundensatzforderungen von über 70 Euro verschickt. Dieses Jahr waren es nur noch 53 Prozent.

Projektleiter in Frankfurt sind die Gewinner

Der Trend trifft nicht alle Selbständigen gleichermaßen - je nach Alter, Region und Position unterschieden sich die geforderten und gezahlten Honorare. Am höchsten sollten die Stundensätze in Deutschland demnach bei einem selbständigen Projektleiter sein, der zwischen 40 und 44 Jahre alt und in Frankfurt am Main oder Köln tätig ist. So kommen IT-Freiberufler in diesem Alter am finanziellen Maximum an (74 Euro). Die regional höchsten Stundensätze fordern mit 73 Euro IT-Freiberufler in den Regionen um Köln, Bonn, Frankfurt und Mannheim. Zehn Euro trennen diese beiden Regionen von dem Gebiet mit den niedrigsten Forderungen (Leipzig, Dresden). (am)